Wilhelm von Tegetthoff, ein gebürtiger Steirer, befehligte 1866 die kaiserliche Flotte in der Seeschlacht von Lissa gegen italienische Verbände und siegte trotz technischer und zahlenmäßiger Unterlegenheit gegen das aggressiv expandierende Königreich Italien. „Das in Pula errichtete Denkmal wurde nach dem Ersten Weltkrieg zerlegt und eingelagert, in den Dreißigerjahren von Mussolini an Österreich übergeben und im Rahmen eines Staatsaktes 1935 in Graz wiederaufgestellt“, weiß der Historiker Kurzmann zu berichten und bedauert gleichzeitig die vergebene Chance, in Zusammenhang mit dem Jahrestag die wechselhafte Geschichte des identitätsstiftenden Denkmals wissenschaftlich aufzuarbeiten.
Während von einer selbstgerechten grünen Kulturstadträtin offensichtlich die Renovierung anlässlich des Jahrestages verzögert wurde, lässt es sich das Kulturforum Steiermark als offene Plattform für den Diskurs, die Unterstützung und das Erleben von Kunst, Kultur und Volkskultur in und für die Steiermark nicht nehmen, im Sinne einer der Landeshauptstadt angemessenen Denkmalpolitik den Jahrestag und den geschichtsträchtigen Kontext zu würdigen. „Wir lassen uns unsere Denkmäler und Geschichte von grünen Kulturkämpfern nicht rauben. Deshalb wird auch das Kulturforum Steiermark am geplanten Tag der Wiederaufstellung – am sogenannten ‚Tag des Denkmals‘ am 25. September 2016 – eine würdige Veranstaltung direkt am Tegetthoffplatz begehen. Diese identitätsstiftende Skulptur darf nicht Personen überlassen werden, die sie lieber heute als morgen aus dem öffentlichen Raum entfernt haben wollen“, so Kurzmann abschließend.