Wilhelm von Tegetthoff, ein gebürtiger Steirer, befehligte 1866 die kaiserliche Flotte in der Seeschlacht von Lissa gegen italienische Verbände und siegte trotz technischer und zahlenmäßiger Unterlegenheit gegen das aggressiv expandierende Königreich Italien. „Nachdem sich das offizielle Österreich bei der Begehung des 150. Jahrestages vornehm zurückgehalten hatte, freut es mich umso mehr, dass wir als Kulturforum nicht nur ausgewiesene Experten als Redner gewinnen konnten, sondern auch hunderte Besucher unserer Einladung gefolgt sind. Es ist beschämend, wenn man die Traditionspflege und die Erinnerung an die Geschichte Österreichs den Nachfolgestaaten der Doppelmonarchie, die diese Aufgabe übrigens gerne übernehmen, überlässt“, so der Vorsitzende des Kulturforums Steiermark Dr. Gerhard Kurzmann.
Der aus Wien angereiste Prof. Lothar Höbelt hob nach den Grußworten von FPÖ-Klubobmann LAbg. Mario Kunasek und dem Vertreter der Stadt Graz Stadtrat Mario Eustacchio in seinem Referat die besondere Bedeutung Tegetthoffs für die österreichische Marine und deren Entwicklung hervor. Dr. Gerhard Dienes, der langjährige Leiter des Grazer Stadtmuseums, behandelte in seinem Redebeitrag die wechselvolle Geschichte des Denkmals und dessen Weg über die Aufstellung in Pula, die Einlagerung in Italien und die Rückgabe an Österreich im sogenannten Ständestaat. „Wir sind stolz, dass wir als unabhängige Plattform für Kunst und Kultur zwei Koryphäen auf diesem Gebiet die Möglichkeit bieten konnten, differenziert und sachlich die Person Tegetthoff und die Denkmalgeschichte zu beleuchten“, so Kurzmann.
Während von der grünen Kulturstadträtin offensichtlich die Renovierung anlässlich des im Juli stattgefundenen Jahrestages verzögert wurde, ließ es sich das Kulturforum Steiermark nicht nehmen, im Sinne einer der Landeshauptstadt angemessenen Denkmalpolitik die Wiederaufstellung und den geschichtsträchtigen Kontext zu würdigen. „In Kroatien nahm selbst der Verteidigungsminister an der Gedenkveranstaltung zum 150. Jahrestag in Lissa teil, in der Steiermark hingegen bemühen sich verantwortliche Stellen und grüne Kulturkämpfer einzig und allein darum, österreichische Geschichte aus dem öffentlichen Raum zu tilgen“, schüttelt Kurzmann den Kopf. „Über diese Veranstaltung haben die steirischen Bürger mit ihrer zahlreichen Teilnahme gezeigt, welch hohe Anerkennung Tegetthoff auch heute noch genießt. Im Sinne unserer Bevölkerung, unserer Traditionen und Werte wird sich das Kulturforum auch in Zukunft bemühen, seine Verantwortung in der steirischen Kunst- und Kulturlandschaft wahrzunehmen“, so Kurzmann abschließend.