Angesichts der Wirtschaftslage und Möglichkeiten der modernen Informationstechnologie wären deutliche Einsparungen mehr als angebracht.
Der Freiheitliche Nationalratsabgeordnete Mario Kunasek hat an alle
Ministerien parlamentarische Anfragen zum Thema „Abonnements in den
Ministerien" gerichtet. Nun liegen alle Antworten vor und das Ergebnis ist
ernüchternd. „Insgesamt haben die Ministerien im Jahr 2009 Abonnements für
3906 Druckschriften gehabt, darunter fallen Tageszeitungen, Wochen- und
Monatszeitungen und Magazine. Davon gibt es 394 Mehrfachabos von ein und
denselben Druckschriften. Die Kosten betrugen mit Stichtag 30.9.2009
(quartalsmäßige Abrechnung) 933.407,20 Euro", zeigt Kunasek auf.
„Mit 226.000 Euro gab das Ministerium für Europäische und Internationale
Angelegenheiten am meisten für diverse Druckschriften aus, das
Wissenschaftsministerium war mit 13.900 Euro mit Abstand am sparsamsten. Es
ist klar, dass ein Bundesministerium einen täglichen Pressespiegel erstellen
muss und auf aktuellste Informationen angewiesen ist. Es muss aber nicht in
jedem Ministerium jede Tageszeitung und jedes Magazin abonniert sein um an
tagesaktuelle Informationen zu gelangen. Zudem fällt in manchen Ministerien
ein hoher Anteil von Mehrfachabonnements gleicher Titel auf. So sind es etwa
im Bundeskanzleramt von 621 Abonnements 85 Mehrfachabos. Die meisten
Druckschriften verfügen bereits über einen professionellen Internetauftritt,
zudem gibt es Informationsseiten wie ORF oder APA die ausführliche und
topaktuelle Onlinenachrichten anbieten. Um Vergleichswerte zu haben, bezogen
sich meine Anfragen auch auf die Jahre 2007 und 2008. Es fällt auf, dass es
bei den Abonnements zu keinen nennenswerten Einsparungen gekommen ist.
Aufgrund der heutigen, modernen Informationsmöglichkeiten sind in diesem
Bereich deutliche Einsparungen möglich, ohne Qualität und Umfang der
Informationen zu mindern. In Hinblick auf die Wirtschaftslage und der
Budgetknappheit in vielen Ressorts ist eine Reduktion der kostspieligen
Druckschriften zudem mehr als angebracht", so Kunasek abschließend.