Den 5. Dezember als internationalen Tag der Menschenrechte nützen verschiedene christliche Organisationen, um auf die Diskriminierung und Verfolgung von Christen in aller Welt hinzuweisen. Auch die FPÖ-Nationalratsabgeordnete Susanne Winter fordert anlässlich dieses Tages die Sicherung der Religionsfreiheit, die ein wichtiger Aspekt der Menschenrechte sei, für alle Christen besonders in islamischen Ländern, jedoch auch in anderen Regimen sowie direkt in der Europäischen Union. "Auch die Untätigkeit der christlichen Politiker, wie sie auch in Österreich zu beobachten ist, ist schuld daran, dass die Christen heute stärker als jemals zuvor in ihrer Geschichte verfolgt werden", erklärt Winter.
Selbst in Europa, der historischen Hochburg für Menschenrechte, könne die Religionsfreiheit für Christen nicht garantiert werden. Berichte der UNO orten das Phänomen der "Christianophobie", die sich in Intoleranz und Diskriminierung äußert, nicht nur in islamistischen Regimen, sondern direkt vor unserer Haustür. "So werden beispielsweise Verletzungen des Arbeitsrechtes, des Gleichstellungsrechtes und der Meinungs- sowie Versammlungsfreiheit beobachtet. Wir können nicht in islamischen Ländern das Ende einer Christenverfolgung fordern, wenn wir uns nicht einmal für die Menschenrechte der hier lebenden Christen einsetzen", so Winter. Sie unterstützt die Forderung der Plattform "Solidarität mit verfolgten Christen" nach mehr Einsatz der österreichischen Bundesregierung und der Europäischen Union gegen "die größte Christenverfolgung der Neuzeit" (Papst Benedikt XVI.). Auch die Medien, so Winter, dürften die eskalierende Verfolgung nicht verschweigen, sondern müssten deren Opfern eine Stimme geben und das Bewusstsein der Öffentlichkeit schärfen.
Auch Muslime stehen für Winter in der Pflicht: "Bereits 2001 hatten die höchsten Repräsentanten der monotheistischen Religionen, so auch des Islam, erklärt, dass jedes Verbrechen im Namen der Religion ein Verbrechen gegen die Religion sei." An den Verantwortlichen des Islam liege es daher, die Verfolgung Andersgläubiger gezielt zu verurteilen und sich für die Gleichberechtigung und Religionsfreiheit einzusetzen. "Leider wird in vielen islamistischen Ländern die Scharia zur Rechtsordnung erklärt, die sogar den Menschenrechten übergeordnet ist. So sind dort nur Mitglieder der islamischen Religionsgemeinschaft Träger von Rechten und Freiheiten, 'Ungläubige' werden zu Menschen zweiter Klasse degradiert", schildert Winter die Problematik. Sinnvoll wäre deswegen ein Signal der westlichen Regierungen, beispielsweise die Entwicklungshilfe für islamistisch dominierte Staaten an eine Verwirklichung der Menschenrechte zu koppeln.