"Die ÖVP gibt nach dem sozialen nun auch ihren christlichen Anspruch
vollkommen auf", kommentiert FPÖ-NAbg. Susanne Winter das Verhalten der ÖVP
zur "Homo-Ehe" im heutigen Justizausschuss. Entgegen dem ausdrücklichen
Wunsch der Bischofskonferenz weigert sich die ÖVP, bei der Abstimmung über
das Gesetz im Nationalrat den Klubzwang aufzuheben und ihre Mandatare frei
entscheiden zu lassen. Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf kündigt
daher an, eine namentliche Abstimmung zu verlangen: "Das wird die
christliche Nagelprobe für die ÖVP-Abgeordneten." Für die FPÖ sei das Gesetz
völlig untragbar, weil die "Homo-Ehe" durch die Hintertür eingeführt werde
und dieser Umstand durch den Begriff "eingetragene Partnerschaft" nur
verschleiert werde, erklärt Winter: "Den Behörden wird keinerlei Regelung
der Zeremonie vorgegeben, sondern der Entscheidung dem Amtsleiter
überlassen. Im noch tiefroten Wien etwa ist davon auszugehen, dass sich eine
Schwulen-Hochzeit in nichts von einer normalen Eheschließung unterscheiden
wird." Den Beamten müsse es auch möglich sein, die Leitung dieser Zeremonien
aus Glaubens- und Gewissensgründen abzulehnen, ohne dass sie deswegen mit
dienstrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen, verlangt Winter. Schockiert
ist die FPÖ-Abgeordnete auch über die Diskussionen im heutigen
Justizausschuss, die sich kaum mehr mit der "Homo-Ehe", sondern mit dem
offenbar bereits geplanten nächsten Schritt beschäftigten, nämlich mit der
Adoption von Kindern durch gleichgeschlechtliche Paare: "Die
gesellschaftspolitischen Phantasien der Linken stehen kurz vor der
Realisierung, weil auch die ÖVP jede Tradition des christlichen Abendlandes
über Bord zu werfen bereit ist. Für Christen ist diese Partei nicht mehr
wählbar."