Die FPÖ-Parlamentarierin Susanne Winter ruft Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) am Ende der dreitägigen Bilderberg-Konferenz in Chantilly bei Washington eindrücklich auf, die Gesprächsthemen und -inhalte des elitären Treffens gegenüber dem Parlament und der Bevölkerung offenzulegen.
"Angesichts der desaströsen Finanzlage Griechenlands, verbunden mit einem möglichen Euro-Kollaps, ist es nicht hinzunehmen, dass ein erlesener Machtzirkel Geheimpläne über die Köpfe der Menschen hinweg schmiedet. Damit wird das demokratische Prinzip ad absurdum geführt", so Winter. Immerhin sei Faymann nur aufgrund seiner Funktion als amtierender Bundeskanzler nach Chantilly gereist und nicht, weil es sich bei ihm um eine wichtige Privatperson oder feste Größe aus der Wirtschaft handle. Deshalb sei er auch der Verfassung der Republik verpflichtet und habe dem Volk Auskunft zu geben.
Laut diversen Medienberichten sollen die Vorgehensweise gegen den Iran und Syrien sowie die Finanzkrise in Griechenland auf der diesjährigen Agenda gestanden sein. Auch die Präsidentschaftswahl in den USA spielte angeblich eine zentrale Rolle. "Gerade in Zeiten von Schuldenbergen und Wirtschaftskrisen innerhalb des Euroraumes muss von den politischen Verantwortungsträgern vollste Transparenz ihres Handeln eingefordert werden. Die Geheimniskrämerei gegenüber der Bevölkerung ist nicht zu dulden", kritisiert Winter. Die Tatsache, dass sich einige wenige Personen anmaßen, über das Wohl und die Zukunft von Staaten zu entscheiden, zeige, wie abgehoben und fern diese von den Interessen der Bevölkerung agieren.
Die FPÖ werde durch parlamentarische Anfragen für Aufklärung sorgen. Darin sollen laut Winter nicht nur die Themen der Konferenz sowie die Auskunftverweigerung gegenüber der Bevölkerung aufgegriffen werden. Winter will auch wissen, wer die Kosten für Faymanns Reise trägt. Von einer "Privatreise", wie in der Vergangenheit mehrfach argumentiert wurde, möchte die Abgeordnete nichts hören: "Nachdem fast ausschließlich Politiker und hochrangige Personen aus der Wirtschaft anderer Länder zusammentreffen, ist die Titulierung als private Zusammenkunft als Farce zu verstehen."