25 Meter hoch soll das Minarett der bosnischen Moschee in der Herrgottwiesgasse in Graz werden. So jedenfalls lautet die bautechnische Idealvorstellung der Grazer Muslime. Damit ist es beinahe so hoch wie der Uhrturm mit 28 Metern. Hinzu kommt noch, dass die Moschee selbst schon 20 Meter misst, also in etwa die Größe eines mittleren Bürogebäudes aufweist. Für die steirische FPÖ-Nationalratsabgeordnete Dr. Susanne Winter ist klar: "Unser Uhrturm muss auch weiterhin Lufthoheit über Graz haben. Der wahnwitzigen Forderung der bosnischen Muslime muss von Bürgermeister Nagl umgehend eine klare Absage erteilt werden. Mega-Minarette im arabischen Stil sind keine Zeichen freier Religionsausübung, sondern sichtbare Herrschaftssymbole, die nach der Ausbreitung des Islam in neue Gefilde errichtet werden", so Winter. Selbst Muslime, wie die deutschtürkische Soziologin und Frauenrechtlerin Necla Kelek würden die Gebetstürme als "Speerspitzen des politischen Islam" bezeichnen.
Mit dem Minarett-Wunsch werde jedenfalls den Wünschen der Grünen nachgekommen, die sich damals hell empörten, dass die Muslime bei der zweiten Moschee in Graz in der Lazarettgasse freiwillig auf ihr Minarett verzichten wollen. Grün-Gemeinderätin und Integrationssprecherin Sigrid Binder erklärte damals in einer Gemeinderatssitzung, sie wolle eine Moschee im arabischen Stil samt großem Minarett, wie es in jenen Ländern vorkomme, in denen man "auf Urlaub fährt". "Die völlig übergeschnappte Grün-Forderung wurde jetzt offensichtlich von den Muslimen aufgeschnappt, die damit ein sichtbares Zeichen der Dominanz des Islam in der steirischen Landeshauptstadt errichten wollen", erklärt Winter.