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12. Juni 2010

FP-Winter: Stilllegung der Thayatalbahn ist nächster Anschlag auf die regionale Infrastruktur

ÖBB und Länder entziehen sich bei Nebenbahnen Schritt für Schritt ihrer Verantwortung

Die FPÖ-Abgeordnete Dr. Susanne Winter, Bereichsprecherin für Petitionen und Bürgerinitiativen im Parlament, kritisiert die Stilllegung des letzten verbliebenen Teilstücks der Thayatalbahn zwischen Schwarzenau und Waidhofen an der Thaya. "Den Menschen in der Region wurde die Reaktivierung versprochen. Selbst Landeshauptmann Erwin Pröll unterzeichnete vor Jahren eine diesbezügliche Petition. Nun geht die ÖVP her und raubt den Bewohnern quasi über Nacht trotz aller Versprechungen ein Stück ihrer regionalen Identität", so die Nationalratsabgeordnete. 

Auch die lapidare Ankündigung, dass das Gebiet bis Jahresende in das Waldviertler Buskonzept eingebunden werde, könne nicht über den tatsächlichen Zustand hinwegtäuschen, dass noch überhaupt keine fertigen Pläne vorliegen - weder für die Betroffenen noch für die hochgepriesene touristische Nachnutzung. "Die ÖBB schiebt die Verantwortung mit Ende des Jahres an die Niederösterreichische Verkehrsorganisations GmbH ab und die wiederum stiehlt sich aus der Verantwortung, indem sie die Bahn kompromisslos stilllegt. Stattdessen hätte man die Chance wahrnehmen können und mit anständigen Konzepten eine wirtschaftliche Lokalbahn auf die Beine stellen - wie es beispielsweise bei der Pinzgauerbahn in Salzburg geschehen ist", so Winter.

Dass der Thayatalbahn nun dasselbe Schicksal ereile wie der Ybbstalbahn, der Wachauerbahn oder der Gesäusebahn im Bezirk Liezen, sei ein fatales Signal der ÖBB und der zuständigen Politiker von Rot und Schwarz. "Die kontinuierliche Aushungerungspolitik in den ländlichen Regionen bei jeglicher Infrastruktur richtet sich direkt gegen die Bevölkerung. Es ist nämlich für sie nicht einzusehen, warum Verwaltungsapparate in den Großstädten zu riesigen Wasserköpfen mutieren und am Land alles eingespart wird", meint Winter.

Es ist den zahlreichen privaten Vereinigungen wie beispielsweise dem Verein "Neue Thayatalbahn" zu gratulieren, dass sie ihre Zeit, Mühen und natürlich Kosten aufbringen, um der rückschrittlichen Verkehrspolitik in Österreich entgegenzuwirken. "Vielleicht mag die jetzt beschlossene Einstellung der Thayatalbahn ein weiterer Rückschlag sein, dennoch ist der verantwortungsbewusste und couragierte Einsatz ein Vorbild für andere Organisationen, die sich täglich um die Mobilität und damit umd die Zukunft in ihrem Umfeld bemühen", so Winter abschließend.


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