Ist der akute Ärztemangel der Unfallchirurgie am LKH Graz den rot-schwarzen Einsparungen im Spitalswesen geschuldet? Welche Maßnahmen hat Gesundheitslandesrat Christopher Drexler ergriffen, nachdem die Chirurgen am LKH Graz „Gefahr im Verzug“ ausgerufen hatten? Kann die Notfallversorgung des einzigen Level 1 Krankenhauses in der Steiermark weiterhin auf höchstem Niveau aufrechterhalten werden? Diese und andere Fragen hat morgen ÖVP-Landesrat Christopher Drexler im Zuge einer Dringlichen Anfrage der FPÖ zu beantworten. FPÖ-Klubchef Hannes Amesbauer: „Christopher Drexler, grundsätzlich nie um mediale Wortspenden verlegen, ist bei dieser Causa seit Wochen auf Tauchstation. Er wäre gut beraten, sich persönlich ein Bild der Lage zu machen und sich mit der Mannschaft der Unfallchirurgie an den Verhandlungstisch zu setzen“, fordert Amesbauer, der einen Antrag für ein zusätzliches OP-Team zur Sicherung der Notfallversorgung in der Steiermark einbrachte.
Bereits Ende des Jahres 2013 riefen die Unfallchirurgen am LKH Graz „Gefahr im Verzug“ aus. Aufgrund des Abganges von sechs erfahrenen Unfallchirurgen spitzte sich die Situation in den letzten Wochen dramatisch zu. Per 1. April 2015 stehen lediglich vier erfahrene Oberärzte auf der Station zur Verfügung. „Das Spital ist das einzige Level 1 Krankenhaus der Steiermark und hat ein Einzugsgebiet von 1,4 Millionen Menschen abzudecken. Drexler ist gefordert, endlich das Heft in die Hand zu nehmen – die Personalabgänge der letzten Wochen müssen unverzüglich kompensiert werden“, fordert Amesbauer.
Auch der Vorstand der Unfallchirurgie warnte angesichts des eklatanten Chirurgenmangels: „Aufgrund der momentanen personellen Situation kann von meiner Seite aus derzeit für die Univ-Klinik für Unfallchirurgie die Haftung nicht getragen werden“, so der Mediziner wörtlich. Amesbauer dazu: „Was bleibt sind verunsicherte Patienten, überarbeitete Ärzte und ein vergiftetes Arbeitsklima zwischen der Unfallchirurgie am LKH Graz und der KAGes-Führung“, so Amesbauer abschließend.