Noch vor der Sommerpause peitschte die schwarz-rote Regierung ihr gesundheitspolitisches Kürzungskonzept – auch bekannt als „Regionaler Strukturplan Gesundheit Steiermark 2025“ (RSG 2025) – im steirischen Landtag durch. Mit dem gegenständlichen Machwerk belegen die einstigen Großparteien ihre Belehrungsresistenz eindrucksvoll aufs Neue. Denn anstatt die offenkundigen Probleme im heimischen Gesundheitssystem endlich anzugehen, versucht die Landesregierung die selbstverschuldeten Probleme im steirischen Versorgungswesen mittels einer praxisfernen Placebo-Politik zu bekämpfen. „Die von ÖVP und SPÖ als Allheilmittel forcierten und für die Ballungszentren vorgesehenen Primärversorgungszentren werden den vorherrschenden Ärztemangel nicht lösen können. Vielmehr werden diese Einrichtungen der strukturellen Ausdünnung des ländlichen Raums noch zusätzlich Vorschub leisten!“, kritisiert FPÖ-LAbg. Hannes Amesbauer die Gesundheitspläne der Regierung scharf.
Die Umsetzung des RSG 2025 soll laut ÖVP-Gesundheitslandesrat Drexler für die Bevölkerung ein „Mehr“ an Nähe, Qualität und Beteiligung bringen. Wie diese Ziele durch die geplante Kürzung von mehr als 800 Spitalsbetten, die Reduktion von Kassenarztstellen, die Schließung von Abteilungen sowie von ganzen Spitalsstandorten erreicht werden sollen, verschließt sich selbst den gutgläubigsten Bürgern. „Versäumnisse und Fehlentscheidungen schwarz-roter Regierungen bilden das Fundament, auf dem die Gesundheitspläne der Landesregierung aufbauen. Letztlich werden sich auch die im RSG 2025 vorgesehenen ‚Reformvorhaben‘ in die lange Schlange der teuren, gescheiterten Gesundheitsprojekte einreihen“, erinnert Amesbauer etwa an das erst im Jahr 2013 neu errichtete Spital in Bad Aussee, welches laut Regierungsplänen wieder geschlossen werden soll.
Anstatt das Heil des heimischen Gesundheitswesens in wohnortfernen Primärversorgungszentren zu suchen, sollte die Landesregierung endlich ihre Vogelstraußtaktik beenden und wirksame Maßnahmen gegen den Medizinermangel ergreifen. Die FPÖ hat diesbezüglich bereits vor knapp zwei Jahren mehrere Schritte zur Lösung der Problematik beantragt und wird dies im Rahmen der kommenden Landtagssitzung erneut tun. „Wir müssen alles daran setzen, unser bewährtes Haus- und Landärztesystem zu bewahren. Nur so können wir auch in Zukunft eine erstklassige und wohnortnahe Versorgung für alle Steirer sicherstellen. Alles andere wäre eine gesundheitspolitische Katastrophe!“, schließt Amesbauer.