Aufgrund der bundesgesetzlichen Regelungen über die Berufsreifeprüfung können Personen ohne höheren Schulabschluss durch deren Ablegung die mit dem Abschluss einer höheren Schule verbundenen Berechtigungen erwerben. Derzeit gibt es keine explizite Förderung der Berufsreifeprüfung seitens des Landes, lediglich für Lehrlinge und für Personen mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung werden insgesamt 500 Euro zugeschossen. „Betrachtet man die Gesamtkosten der Berufsmatura, stellt diese finanzielle Unterstützung jedoch nur einen Tropfen auf den heißen Stein dar. Diese können bei vier notwendigen Kursen bis zu 4.000 Euro betragen, insofern erwarten wir die Zustimmung von ÖVP und SPÖ“, so FPÖ-Bildungs- und Sozialsprecher Hannes Amesbauer.
Das Burgenland beschreitet einen gänzlich anderen Weg, um arbeitsmarktpolitisch zielführende Bildungsmaßnahmen zu unterstützen. Zielgruppen des Förderungsprogrammes „Qualifikationszuschuss des Landes Burgenland“ sind Arbeitslose, Arbeitssuchende, Lehrlinge, Zivil-, Präsenzdiener und Wiedereinsteiger nach der Elternkarenz. Wird ein monatliches Alleinverdiener-Bruttoeinkommen von 2.876 Euro beziehungsweise ein Familienbruttoeinkommen von 4.602 Euro nicht überschritten, so werden 364 Euro pro Monat oder 36,40 Euro pro Kurstag ausbezahlt respektive 75 Prozent der gesamten Ausbildungskosten gefördert. „Eine solche Unterstützung wäre für die Erlangung der Berufsmatura eine effektive Maßnahme. Es steht außer Frage, dass gerade die Berufsreifeprüfung nicht nur arbeitsmarktpolitisch sinnvoll ist, sondern zusätzlich auch noch eine Höherqualifizierung von Erwerbstätigen darstellt“, erklärt Amesbauer.
In den letzten Jahren wurden diesbezügliche Förderungen sogar gestrichen. „Wenn es den Regierungsparteien mit dem Bildungsstandort Steiermark ernst ist, muss in diesem für den Arbeitsmarkt so wichtigen Bereich eine Trendumkehr der Politik eingeleitet werden“ so Amesbauer. Laut dem Freiheitlichen sei es ein Gebot der Stunde, ein Modell zur Förderung der Berufsreifeprüfung, ähnlich dem „Qualifikationszuschuss des Landes Burgenland“, mit einem erweiterten Kreis an Anspruchsberechtigten (Arbeitssuchende, Arbeiter und Angestellte, berufliche Wiedereinsteiger) auch in der Steiermark sicherzustellen. „Angesichts der Rekordarbeitslosigkeit ist die Untätigkeit der rotschwarzen Landesregierung nicht länger hinnehmbar“, so Amesbauer abschließend.