Im Zuge einer Dringlichen Anfrage an Gesundheitslandesrat Christopher Drexler thematisierten die Freiheitlichen heute im Landtag den Ärztemangel an der Unfallchirurgie am LKH Graz. Die Chirurgen hatten bekanntlich „Gefahr im Verzug“ ausgerufen, angesichts der Tatsache, dass seit 1. April lediglich vier erfahrene Oberärzte am einzigen Level 1 Krankenhaus in der Steiermark zur Verfügung stehen. FPÖ-Klubchef Hannes Amesbauer: „Es brennt der Hut im Ressortbereich von Drexler. Allein mit der Zusammenlegung der Abteilungen Orthopädie und Unfallchirurgie wird das Problem nicht gelöst. Um weiterhin die Unfallversorgung auf höchstem Niveau aufrechterhalten zu können, ist ein weiteres OP-Team unerlässlich“, fordert Amesbauer. Ein entsprechender Antrag des Freiheitlichen wurde heute mit den Stimmen von SPÖ und ÖVP abgelehnt.
Die von Landesrat Christopher Drexler als große Heilslösung aller Probleme dargelegte Zusammenlegung der Orthopädie mit der Unfallchirurgie wurde laut Ansicht der Ärzte am LKH Graz allein dafür missbraucht, um „Systemkritiker zu eliminieren oder mundtot zu machen“. Darüber hinaus monierten sie, dass derzeit „ein erhebliches Vakuum an hochqualifizierten Spezialisten in der letztversorgenden unfallchirurgischen Klinik der Steiermark“ bestehe. „Die Warnungen und Hilferufe der Unfallchirurgen sind eindeutig – es herrscht nach wie vor Gefahr im Verzug. Dennoch ist Drexler nicht bereit, die Abteilung mit einem weiteren OP-Team auszustatten – verantwortungsvolle Gesundheitspolitik sieht anders aus“, so Amesbauer.
Positiv sehen die Freiheitlichen indes die Zusage von Drexler, sich am kommenden Montag mit der Mannschaft der Unfallchirurgie an einen Tisch zu setzen. „Wir hoffen, dass sich der Landesrat dann persönlich ein Bild der Lage machen kann und nicht allein auf die Einflüsterer der Anstaltsleitung und des KAGes-Vorstandes angewiesen sein muss. Zumindest in diesem Punkt brachte die dringliche Behandlung der Thematik ein positives Ergebnis zu Tage“, so Amesbauer abschließend.