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08. Oktober 2015

FPÖ-Amesbauer: Personalnotstand erfordert Einführung eines Pflege-Lehrberufs

Landesregierung muss bei Bekämpfung des Pflegenotstands endlich Farbe bekennen!

Infolge der demographischen Entwicklung in Österreich und der steigenden Lebenserwartung wird es in den nächsten Jahrzehnten zu einer wesentlichen Zunahme des Pflege- und Betreuungsbedarfs kommen. Schon heute gibt es in der Steiermark rund 73.500 pflegebedürftige Personen, die zum größten Teil in den eigenen vier Wänden betreut werden möchten. Um diesem Wunsch entsprechen zu können, bedarf es Reformen im Bereich der Pflegekräfteausbildung. „Durch die Einführung eines Pflege-Lehrberufes könnte die Politik zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Einerseits reagiert man auf den steigenden Bedarf an professionellen Pflegekräften und andererseits werden dringend benötigte Ausbildungsstellen in der Steiermark geschaffen“, so der freiheitliche Lehrlingssprecher Hannes Amesbauer.


Aktuell kann die Ausbildung für Pflege- und Betreuungsberufe erst ab dem 17. Lebensjahr begonnen werden. Dadurch entsteht eine Lücke zwischen dem Ende der Pflichtschulzeit und dem möglichen Einstieg in einen Gesundheits- und Sanitätsberuf. „Aufgrund dieser Wartefrist gehen dem Gesundheitssystem viele am Pflegeberuf interessierte junge Menschen verloren, da sie sich in dieser Zeit entweder schulisch oder beruflich anderweitig orientieren“, führt Amesbauer aus. Um diese Lücke zu schließen, soll eine spezifische kaufmännische Ausbildung mit Bezug zum Pflegeberuf geschaffen werden, darauf aufbauend soll dann die Vertiefung zum Pflegehelfer stattfinden.

Als Vorbild sollte hier das Land Vorarlberg dienen. Dort haben Jugendliche seit kurzem die Möglichkeit zwei, Ausbildungen im dualen System zu absolvieren. Dabei steht bei einer Lehrzeit von insgesamt vier Jahren in den ersten drei der theoretische Teil und im letzten Jahr die praxisorientierte Ausbildung am Programm. „Die Steiermark sollte dieses Modell übernehmen, zumal es nicht nur den akuten Pflegekräftebedarf weitgehend abdecken, sondern auch vielen jungen Menschen eine berufliche Perspektive bieten würde“, fordert der freiheitliche Lehrlingssprecher. In Vorarlberg wird das neue Berufsfeld sehr gut angenommen - aufgrund des großen Anklangs müssen sogar Bewerber abgewiesen werden. „Es wird sich nun zeigen, ob die Landesregierung den von ihr selbst in Auftrag gegebenen Bedarfs- und Entwicklungsplan für pflegebedürftige Personen ernst nimmt. In diesem Fall kommen ÖVP und SPÖ nicht umhin, unserem Antrag auf Einführung eines Lehrberufes ‘Betriebsdienstleistung und Pflegehilfe‘ im kommenden Ausschuss zuzustimmen,“ so Amesbauer abschließend.


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