Obwohl im Vorjahr noch 541 Operationen durchgeführt wurden, wird an verantwortungsloser Schließung festgehalten. „Jetzt scheint es fix zu sein – laut der Beantwortung einer schriftlichen Landtagsanfrage der FPÖ durch LR Edlinger-Ploder, wird die Chirurgische Abteilung des LKH Mürzzuschlag am 1. Jänner 2013 geschlossen“, berichtet LAbg. Hannes Amesbauer über die nun vorliegende Beantwortung seiner am 9. März eingebrachten Anfrage.
„Durch die Anfragebeantwortung liegen auch die Operationszahlen seit dem Jahr 2000 vor. In den Jahren 2000 bis 2004 gab es jährlich noch weit über 1200 chirurgische Eingriffe. Ab den Jahren 2005/2006 sind die Operationszahlen stetig gesunken. Dies ist eindeutig ein Resultat der ab diesem Zeitpunkt betriebenen Schließungsabsichten der Landesregierung. Mit 295 Operationen im Jahr 2009 erreichte die Chirurgie, die damals bereits kurz vor der Schließung stand und nur mehr tagsüber von Montag bis Freitag in Betrieb war, ihren vorläufigen Tiefpunkt“, führt Amesbauer weiter aus.
Im Juli 2009 hat dann allerdings der damalige Landtag mehrheitlich den Erhalt der Vollchirurgie beschlossen. Ab April 2010 wurde der Vollbetrieb der Chirurgie auch tatsächlich wieder aufgenommen. Und prompt stiegen die OP-Zahlen im Jahr 2010 wieder auf 423 an, um im Jahr 2011 mit 541 wieder das Niveau von 2007 zu erreichen. „Dies zeigt eindeutig, dass das immer wieder bemühte Argument mit den Fallzahlen falsch ist. Die OP-Zahlen wären weiter gestiegen, wenn der politische Wille da gewesen und der Landtagsbeschluss konsequent umgesetzt worden wäre. Der wiederhergestellten Vollchirurgie wurde ja nicht einmal ein Jahr lang die Chance gegeben, sich zu entwickeln. Bereits kurz nach der Landtagswahl wurde von den selbst ernannten „Reformpartnern“ wieder alles abgewürgt“, ärgert sich Amesbauer, der darauf verweist, dass im heurigen Jahr bereits rund 100 Operationen durchgeführt wurden.
„Die Landesrätin kann in ihrer Anfragebeantwortung nicht ausschließen, dass es durch die Schließung der Chirurgie und dem damit verbundenen weiten Weg nach Bruck zu lebensbedrohlichen Situationen für Patienten kommen kann. Interessant zu wissen ist in diesem Zusammenhang auch, dass 97 von den im Vorjahr 541 durchgeführten Operationen, unfallchirurgische Eingriffe waren – 2010 waren es über 100 unfallchirurgische Eingriffe“, so der freiheitliche Abgeordnete.
„Die Schließung ist absolut verantwortungslos und sachlich nicht zu rechtfertigen. Die Absicht, das LKH nur mehr auf die Versorgung älterer Menschen zu reduzieren, kann in diesem Zusammenhang kein Argument sein. Abgesehen davon, dass die Notfallversorgung von Unfallpatienten gewährleistet sein muss, ist die Vollchirurgie die einzige langfristige Absicherung des LKH-Standortes. Wo bleibt der längst überfällige Aufschrei der Bürgermeister? Ist den Regionalpolitikern von SPÖ und ÖVP wirklich schon alles egal? Die FPÖ wird sich jedenfalls auch nach dieser negativen Anfragebeantwortung nicht mit der Schließung abfinden. Wir werden uns weiterhin kompromisslos für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung einsetzen und die Umsetzung von Landtagsbeschlüssen und Wahlversprechen einfordern“, so Amesbauer abschließend.