Seit Jahren ist die Zahl der Schulskikurse im Sinken begriffen. Haben vor knapp zehn Jahren noch 469 steirische Schulen einen Schulskikurs organisiert, waren es in der letzten Saison weniger als 240. FPÖ Sport- und Bildungssprecher Hannes Amesbauer sieht dafür eine Reihe von Gründen verantwortlich: „Angefangen von Zuwandererkindern, für die Skifahren etwas völlig Fremdes ist, über mangelhafte Unterkünfte bis hin zu den stark gestiegenen Kosten, die Eltern bezahlen müssen. Äußerst bedenklich ist auch, dass das Land Steiermark für diesen Winter die Gratis-Schulskipass-Aktion eingestellt hat. Ein weiterer herber Rückschlag“ so Amesbauer, der den zuständigen Tourismuslandesart Hermann Schützenhöfer in die Pflicht nehmen will und am Dienstag einen Antrag zur Wiederaufnahme der Schulskikurs-Offensive in den Landtag einbringen wird.
In der letzten Saison haben 189 Schulen aus ganz Österreich und 62 aus dem Ausland die Gratis-Skipass-Aktion des Landes Steiermark in Anspruch genommen. „Aufgrund der stetig steigenden Kosten für Skikurse war diese Aktion ein wichtiger Schritt zur Entlastung des Haushaltsbudgets der Eltern“ so Amesbauer, der auf die positiven Effekte für den Tourismus sowie die Gesundheit der Schüler verweist.
Die Einstellung der Schulskikurs-Offensive hält Amesbauer sowohl unter touristischen als auch unter gesundheitlichen Gesichtspunkten für einen schweren Fehler. „Skifahren ist der Nationalsport dieses Landes, wird aber für Familien immer teurer. Das Land sollte daher Anreize schaffen, um steirischen Schülern weiterhin die Teilnahme an Schulskikursen zu ermöglichen“ so der Freiheitliche.
Für den Tourismus bedeutet es einen enormen Verlust, wenn immer weniger Kinder Skifahren oder Snowboarden lernen. Immerhin hat der Schulskikurs jeden fünften österreichischen Wintersportler auf die Bretter gebracht, besagt eine Studie des Instituts für Sportökonomie (SpEA). Eine halbe Million Schüler ist seit der Abschaffung der Skikurspflicht Mitte der 1990er nicht auf Wintersportwoche gefahren.
Amesbauer fordert daher eine ehrliche Debatte über die Wiedereinführung von verpflichtenden Winter- und Sommersportwochen. „Die Schulen sollten verpflichtet werden, pro Schuljahr eine Sommer- oder Wintersportwoche ab der 5. Schulstufe anzubieten. Das gemeinsame Erleben auf derartigen Veranstaltungen stärkt die Klassengemeinschaft und bringt Farbe in den oftmals tristen Schulalltag“ so Amesbauer.
Für reformbedürftig hält der Freiheitliche auch die bisherige Quotenregelung zur Durchführung eines Schulskikurses: „Wenn heute 30% der Schüler einer Klasse nicht am Skikurs teilnehmen wollen, schauen 70% durch die Finger. Das kann nicht Sinn der Sache sein. Innerhalb der Schulen müssen hier flexible Lösungen gefunden werden, um sportinteressierte Kinder zu unterstützen und nicht sportunwillige zu protegieren“ so Amesbauer abschließend.