Die rot-schwarze Bundesregierung plant im Zuge ihrer vielfach kritisierten Bildungsreform, Sonderschulen bis zum Jahr 2020 zu einem Auslaufmodell werden zu lassen. Geht es nach den Vorstellungen von SPÖ-Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, sollen die Sondereinrichtungen in den nächsten Jahren sukzessive abgeschafft werden. „Die Bestrebungen, Sonderschulen zu schließen, gehen völlig an der Realität und an den Bedürfnissen der betroffenen Kinder vorbei. In vielen Fällen kann eine Regelschule den entsprechenden Förderbedarf nicht kompensieren, worunter die Kinder vielmehr leiden als profitieren würden“, so FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Hannes Amesbauer.
In sonderpädagogischen Schulen wird je nach Beeinträchtigung der Kinder ein entsprechender Unterrichtsplan erstellt und von speziell geschultem Lehrpersonal unterrichtet. Diese können individuell auf die Bedürfnisse der Schüler eingehen, ihnen besondere Unterstützung bieten und die erforderliche Aufmerksamkeit schenken. Viele Eltern von Kindern mit Behinderung fürchten nun, dass diese im gemeinsamen Unterricht mit Schülern ohne speziellen Förderbedarf zu kurz kommen könnten. „Je nach Beeinträchtigung des Kindes unterscheiden sich auch Beschulungs- und Betreuungsbedarf. Die Eltern wissen selbst am besten, welche Bedürfnisse ihr Kind hat und sollen darum auch weiterhin über die am besten geeignetste Schulform entscheiden können“, fordert Amesbauer.
Die derzeit in Sonderschulen lernenden Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf sollen zukünftig vermehrt in sogenannten „inklusiven Mittelschulen“ und speziellen „Integrationsklassen“ untergebracht werden. „Ob diese Form der Integration auch tatsächlich stattfindet und ob diese Art von Betreuung bzw. Beschulung für alle Schüler erfolgreich ist, darf stark bezweifelt werden.“ Entsprechend ihres verschiedenartigen Förderbedarfs benötigen die Kinder auch unterschiedliche Unterstützung. Für die einen eignen sich Integrationsklassen, für die anderen sind Sonderschulen der bessere Weg. „Es geht hier um Kinder, die besondere Bedürfnisse haben. Diese müssen bei der Schulwahl auch berücksichtigt werden. Das Kindeswohl muss hier jedenfalls an erster Stelle stehen!“, so der Freiheitliche abschließend.