Mit einem parlamentarischen Eklat begann die letzte Landtagssitzung im Grazer Landhaus. Dort pfeifen es die Spatzen bereits von den Dächern: Eine Schulschließungswelle in den ländlichen Regionen könnte der Steiermark in den nächsten Jahren bevorstehen. Selbst SPÖ-Bildungslandesrätin Ursula Lackner gesteht unumwunden ein, dass 21 Schulen von einer möglichen Auflassung betroffen sind. Sie weigerte sich jedoch, im Rahmen einer Anfragebeantwortung die betroffenen Standorte konkret zu benennen. Deshalb bringen die Freiheitlichen nun eine schriftliche Anfrage ein, um die Absichten der rot-schwarzen Landesregierung offen zu legen. „Die SPÖ-Landesrätin soll die Karten auf den Tisch legen und endlich aufhören, sich hinter inhaltsleeren Floskeln zu verstecken“, fordert Bildungssprecher LAbg. Hannes Amesbauer.
Bereits in den letzten vier Schuljahren haben SPÖ und ÖVP exakt 46 Schulen ersatzlos geschlossen. Die Gemeinden litten enorm unter den Schließungen, da sie nicht nur eine Bildungseinrichtung, sondern auch ein Zentrum des öffentlichen Lebens unwiederbringlich verloren hatten. Aus freiheitlicher Sicht sind weitere Schulschließungen kein zukunftsorientierter Lösungsweg. „Anstatt weitere Schulen zuzusperren und damit den Menschen im ländlichen Raum die Lebensgrundlage zu entziehen, braucht es endlich Maßnahmen, um die Regionen zu stärken“, so Amesbauer.
Einschnitte sind auch im steirischen Berufsschulwesen zu erwarten. Medial wird kolportiert, dass die Schulstandorte Gleisdorf, Hartberg und Feldbach betroffen sein sollen. „Die Pläne der Landesregierung sorgen für massive Verunsicherung. Wir Freiheitliche lehnen einen erneuten ‚bildungspolitischen Kahlschlag‘ ab. Es braucht vielmehr einen tiefgreifenden Diskussionsprozess darüber, wie trotz niedriger Schülerzahlen Bildungseinrichtungen flächendeckend erhalten werden können“, betont Amesbauer abschließend.