In den letzten Jahren wurden, insbesondere in Folge der Gemeindestrukturreform, zahlreiche Einrichtungen wie Schulen, Gemeindeämter oder Polizeiinspektionen in steirischen Gemeinden geschlossen. Viele dieser Gebäude konnten keiner entsprechenden Nachnutzung zugeführt werden und stehen nach wie vor leer. Solche Leerstände haben jedoch in vielerlei Hinsicht negative Folgen. Einerseits wird dadurch der Ausdünnung der ländlichen Strukturen weiter Vorschub geleistet, andererseits erwachsen Gemeinden dadurch teils enorme Kosten. Angesichts der stetig steigenden Abwanderung setzen sich die Freiheitlichen seit Jahren für eine Stärkung des ländlichen Raums ein. Gerade in der Steiermark gibt es in diesem Bereich großen Nachholbedarf, da einzelne Regionen wie insbesondere die Obersteiermark zunehmend an Bevölkerung verlieren. „Die stetig steigende Landflucht und die zunehmende Ausdünnung des ländlichen Raums stellen ein immer größer werdendes Problem dar. Dass das Land Steiermark die Gemeinden bei der Erarbeitung von Nachnutzungskonzepten für freigewordene Gebäude unterstützt, ist zwar begrüßenswert, nichtsdestotrotz müssen die Anstrengungen intensiviert werden. Daher fordern die Freiheitlichen eine Offensive zur Vermeidung von leerstehenden Gebäuden im Eigentum von Gemeinden, um diese vor den teils gravierenden Negativfolgen zu bewahren und gleichzeitig zu stärken“, so FPÖ-Raumordnungssprecher LAbg. DI Gerald Deutschmann.
Derzeit scheinen steiermarkweit etwa 255 von 4.900 Objekten der kommunalen Infrastruktur als Leerstand auf. Das Land Steiermark berät Gemeinden bei Bedarf und Anfrage zwar, eigene Projekte zur Vermeidung von Leerstand bestehen jedoch nicht. Hier wollen die Freiheitlichen ansetzen. Es stehen zahlreiche Möglichkeiten offen, leerstehende Gebäude einer Nachnutzung zuzuführen. Eine entsprechende Offensive soll Leerstände gemeindeeigener Gebäude effektiv begegnen. Je nach Bedarf ist hier zum Beispiel an Kindergärten/-krippen, Wohnungen (z.B. Starterwohnungen und Wohnungen für sozial schwache Jungfamilien), betreutes Wohnen, Büroräumlichkeiten, Dienstleistungsunternehmen, Ärztehaus, Bibliothek etc. zu denken. Konkret beantragen die Freiheitlichen, die Landesregierung solle im Rahmen einer steiermarkweiten Offensive die Gemeinden dabei unterstützen, nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten für leerstehende gemeindeeigene Gebäude zu finden und folglich umzusetzen. „Im Gegensatz zur rot-schwarzen Zentralisierungspolitik steht die FPÖ für die Erhaltung wichtiger infrastruktureller Einrichtungen und eine weitere Auslagerung in die Regionen. Die langjährige freiheitliche Forderung, einzelne Abteilungen des Landes aus der Landeshauptstadt Graz in ländliche Gebiete auszulagern, muss in diesem Zusammenhang endlich aufgegriffen werden. Zudem sollte das im türkis-blauen Regierungsprogramm festgeschriebene Vorhaben, Bundesabteilungen in peripheren Regionen anzusiedeln, vermehrt verfolgt werden, um der Ausdünnung des ländlichen Raums effektiv entgegenzuwirken“, so Deutschmann abschließend.