Die FPÖ Steiermark forderte bereits im Dezember vergangenen Jahres die Bauphysikprüfung im Sinne einer Qualitätssicherung im Wohnbau zu adaptieren. Um eine hohe Qualität im Wohnbau gewährleisten zu können, müssen bauphysikalische Aspekte regelmäßig einer Prüfung unterzogen werden. Aufgrund der zunehmenden Komplexität und des Umfanges an Prüfungen wurde diese ureigene Landesaufgabe an externe Prüfer delegiert. „Die derzeitigen Qualitätskontrollen werden den Erfordernissen des qualitativ hochwertigen Wohnbaus in keiner Weise gerecht. Folglich entspricht die Qualität der Bauwerke häufig nicht den Anforderungen, da Mängel nicht erkannt werden. Durch das unüberschaubare Konvolut an Regelungen im Bereich der Bauphysik verfügen externe Bauphysikprüfer oftmals nicht über eine profunde Kenntnis der Materie. Darum und vor allem, da diese Prüfungen mit Steuergeldern finanziert werden, sollte die externe Bauphysikprüfung umgehend eingestellt werden“, meldete sich FPÖ-Wohnbausprecher LAbg. DI Gerald Deutschmann in der gestrigen Landtagssitzung zu Wort.
Konkret kritisieren die Freiheitlichen in ihrem selbstständigen Antrag die enorme Grundlagen- und Normenflut im Bereich der Bauphysik auf der einen Seite und das mangelnde Ausbildungsangebot in diesem Gebiet auf der anderen Seite, wodurch eine profunde Kenntnis der externen Prüfer oftmals nicht gegeben ist bzw. gar nicht gegeben sein kann. Auch der Umstand, dass die Haftungspflicht beim Land anstatt bei den Projektverfassern liegt, ist nicht nachvollziehbar. Ein weiterer nicht unwesentlicher Punkt ist die Verletzung des Datenschutzes bei der Auslagerung an externe Prüfer. Die Stellungnahme der Landesregierung, welche gestern im Landtag debattiert wurde, ist an Abgehobenheit nicht zu überbieten. „Offensichtlich können ÖVP und SPÖ mit Kritik nicht umgehen. Anstatt sich ernsthaft Gedanken über die Wohnbauqualität zu machen, bestreiten Schwarz und Rot die eindeutigen Missstände im steirischen Wohnbau. Entweder man wollte sich mit dieser Materie nicht befassen oder man konnte es nicht. Der derzeit eingeschlagene Weg der Landesregierung ist jedenfalls der falsche. Darum bedarf es umgehend einer Adaptierung der Bauphysikprüfung im Sinne eines qualitativen Wohnbaus“, so Deutschmann abschließend.