Die Kosten des Sozialhilfeverbands (SHV) Bruck-Mürzzuschlag stellen für viele Gemeinden eine massive Belastung dar. Darüber hinaus wird es für den Sozialhilfeverband zunehmend schwierig, geeignetes Personal für die in Eigenbetrieb befindlichen Pflegeheime zu finden. Diese Sachlage dürfte auch dem frischgebackenen Obmann Peter Koch (SPÖ-Bürgermeister in Bruck an der Mur) durchaus bekannt sein. Dennoch hielt es der rote Kommunalpolitiker nicht für notwendig, im Jänner eine Verbandsvorstandssitzung einzuberufen. „Gerade angesichts der zahlreichen Problemstellungen im Bereich der Personalfindung und der stetig steigenden Kosten für die Gemeinden wäre es ein Gebot der Stunde, dass das Führungsgremium des Sozialhilfeverbands regelmäßig zusammentritt. Offenbar bestätigen sich jedoch die freiheitlichen Warnungen, dass Bürgermeister Peter Koch mit der SHV-Obmannschaft maßlos überfordert ist. Die SPÖ wäre gefordert, endlich einen Funktionär als Vorsitzenden zu nominieren, der den mannigfaltigen Herausforderungen im Sozialhilfeverband auch tatsächlich gewachsen ist“, so SHV-Vorstandsmitglied und FPÖ-Vizebürgermeister Ernst Ebner aus Sankt Barbara.
Die Sozialhilfeverbände sind unter anderem für die Abwicklung der Pflege-, Behinderten- und Jugendhilfe verantwortlich. Darüber hinaus betreibt der SHV Bruck-Mürzzuschlag als Wirtschaftsbetrieb noch acht Pensionisten- und Pflegeheime, zwei Tageszentren sowie ein Logistikzentrum. „Angesichts des enormen Aufgabenspektrums des Verbands wäre es wichtig gewesen, bereits im Jänner eine Sitzung abzuhalten. Der SPÖ-Obmann Koch dürfte jedoch jedwede kritische Diskussion über die Zukunftsfragen des SHV scheuen. Die Untätigkeit des amtierenden Vorsitzenden im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag zeigt, wie notwendig eine gesamtheitliche Reform der rot-schwarz dominierten Verbände wäre. Bedauerlicherweise verweigern SPÖ und ÖVP auf Landesebene sogar die Einsetzung einer Expertenkommission, die das bestehende System evaluieren solle“, so der Mürzzuschlager FPÖ-Landtagsabgeordnete Arnd Meißl abschließend.