„Die steigenden Kosten im Gesundheitsbereich werden nicht über verpflichtende Selbstbehalte, sondern nur über grundlegende Strukturreformen im Gesundheitssystem kompensiert werden können“ so FPÖ-Gesundheitssprecher Gunter Hadwiger in Reaktion auf den Vorschlag von ÖVP-Gesundheitslandesrätin Kristina Edlinger-Ploder, verpflichtende Selbstbehalte für Arztbesuche einzuführen.
„Dadurch wären vor allem Menschen mit niedrigen Einkommen betroffen, deren Zugang zu medizinischer Hilfeleistung erschwert wird. Zudem bleibt zu befürchten, dass die von Edlinger-Ploder geforderte soziale Staffelung der Selbstbehalte und der damit einhergehende Verwaltungsaufwand bei Weitem höher ist, als die daraus erzielten Erträge. Anstatt die Menschen mit Selbstbehalten weiter zu belasten und damit das Verwaltungssystem zusätzlich aufzublähen, müssen endlich grundlegende Strukturreformen im Verwaltungsbereich verwirklicht werden. Ein kleines Land wie Österreich braucht nicht 22 verschiedene Sozialversicherungsträger“ so Hadwiger.
„Menschen gehen nicht zum Arzt, weil es ihnen so gut geht, sondern weil sie professionelle, medizinische Hilfe benötigen“ so Hadwiger in Anlehnung an die Forderung von Edlinger-Ploder, Selbstbehalte einzuführen, um den 'mündigen Patienten' zu verwirklichen. Gesundheitsexperten bestätigen, dass Selbstbehalte nur dann effizient sind, wenn die Beiträge äußerst hoch bemessen sind. „Dies ist jedoch völlig unverantwortlich gegenüber Menschen mit niedrigen Einkommen und hätte zur Folge, dass Menschen seltener zum Arzt gehen. Je länger man jedoch Menschen von Arztbesuchen fernhält, umso höher sind die Folgekosten für das Gesundheitssystem“ verweist Hadwiger auf Gesundheitsökonomen.
Gerade in der Steiermark muss die Bevölkerung schon genügend drastische Einschnitte in der Gesundheitsversorgung erleiden. „Anstatt die Menschen weiter zu belasten, müssen endlich die Kassen zusammengelegt, ein differenzierter Zugang für Staatsbürger und Nichtstaatsbürger sowie die e-Card mit Foto, um Missbrauch vorzubeugen, geschaffen werden. Wir benötigen eine Reform des Systems und keine Vorschläge, die nur dazu führen, dass Menschen medizinische Hilfeleistung erschwert wird“, so Hadwiger abschließend.