In der jüngsten Vergangenheit häuften sich Fälle von Mobbing, handgreiflichen Konflikten und Gewalttaten in Österreichs Schulen. Das Gewaltpotenzial in heimischen Bildungseinrichtungen nimmt erschreckenderweise kontinuierlich zu. Unlängst veröffentlichte Zahlen des Innenministeriums belegen die hohe Anzahl an Straftaten an steirischen Schulen. Im Zeitraum 2016 bis September 2019 wurden mehr als 3.000 strafrechtlich relevante Delikte zur Anzeige gebracht. Neben mehreren hundert Einbruchsdiebstählen und Sachbeschädigungen wurden unglaubliche 460 Körperverletzungen, 18 schwere Körperverletzungen und 126 gefährliche Drohungen angezeigt. Bei mehr als einem Drittel der Tatverdächtigen handelte es sich um ausländische Staatsbürger. Warum die zuständige SPÖ-Bildungslandesrätin Lackner in den letzten Jahren keine wirksamen Schritte gesetzt hat, um dem allgegenwärtigen Gewaltproblem effektiv entgegenzuwirken, ist fraglich. Die Freiheitlichen wollen dieser Problematik gleich zu Beginn der neuen Legislaturperiode einen Schwerpunkt widmen und fordern die Abhaltung einer Enquete zum Thema „Gewalt an Schulen“ mit allen betroffenen Parteien. „Die teils schweren Straftaten in unseren Bildungseinrichtungen sowie die Problematik des zunehmenden Mobbings erfordern ein entschlossenes Vorgehen. Eine Beschwichtigungspolitik, wie sie die SPÖ über Jahre hinweg praktiziert hat, sorgte nur für eine Verschlimmerung der ohnehin prekären Lage. Die neue Landesregierung, allen voran ÖVP-Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, muss das Thema Gewalt an Schulen klar in den Fokus stellen“, so FPÖ-Bildungssprecher Stefan Hermann, der bedauert, dass im neuen schwarz-roten Koalitionsprogramm abermals keine konkreten Maßnahmen festgeschrieben wurden.
Obwohl die Freiheitlichen bereits seit Jahren auf die Probleme in heimischen Klassenzimmern hinweisen, wurden diese von Rot und Schwarz auf unverantwortliche Art und Weise ignoriert. Konkrete Vorschläge der FPÖ sind etwa die Etablierung eines Wertekodex in Bildungseinrichtungen sowie die Einführung von Erziehungscamps für gewalttätige Schüler. Zudem sollen Eltern, deren Kinder in der Schule regelmäßig gewalttätig werden, die jedoch nachweislich nichts dagegen unternehmen, mit Strafen von bis zu 660 Euro zur Kasse gebeten werden. „Schulen müssen Orte sein, wo sich Kinder in konflikt- und gewaltfreier Atmosphäre entfalten können. Um dies sicherzustellen, bedarf es auch entsprechender Sanktionsmöglichkeiten, die es erlauben, bei Gewalt und Mobbing härter durchgreifen zu können“, so Hermann, der auch auf die sich häufenden Probleme mit aus Migrantenfamilien stammenden Schülern hinweist, die oftmals ein massives Autoritätsproblem mit Lehrkräften haben. „Die über Jahre von der links dominierten Bildungspolitik vorgegebene Weichspülpädagogik greift ganz offensichtlich nicht. Anstatt weiterhin reine Überschriftenpolitik zu betreiben, müssen endlich wirksame Maßnahmen gesetzt werden, um die steigende Gewaltbereitschaft in heimischen Klassenzimmern einzudämmen. Eine durch die neue Landesregierung einberufene Enquete zum Thema Gewalt an Schulen wäre ein wichtiger erster Schritt“, erhofft sich Hermann breiten Zuspruch.