Rund 12.000 Asylwerber sind derzeit in der Steiermark untergebracht. Davon sind laut Medienberichten 70 Prozent Männer. „Da diese Zahlen seitens der Landesregierung bisher nicht revidiert wurden, ist davon auszugehen, dass sie korrekt sind. Umso verwunderlicher ist es, dass Flüchtlingskoordinator Kurt Kalcher im Rahmen einer Informationsveranstaltung in der Südoststeiermark von einem Männeranteil von rund 40 Prozent sprach“, meint FPÖ-Landtagsabgeordneter Herbert Kober, der selbst bei der Bürgerversammlung anwesend war. Eine Anfrage an SPÖ-LR Kampus soll nun Klarheit bringen.
Mit Stand 2. Februar 2016 beherbergte die Steiermark 11.644 Asylwerber. Davon befanden sich 9.732 in Landes- und 1.912 in Bundesbetreuung. Verglichen mit dem Vorjahr ist dies ein Anstieg von 144 Prozent. Steiermarkweit gibt es keinen einzigen Bezirk, in dem nicht viel mehr Männer als Frauen untergebracht sind. Landesweit sind laut Medienberichten rund 70 Prozent der Asylwerber männlich, weniger als ein Drittel ist somit weiblich. „Die uns vorliegenden Daten machen deutlich, dass es einen starken Überhang männlicher Asylwerber gibt“, so Kober.
Im Rahmen einer Bürgerversammlung in der Gemeinde St. Stefan im Rosental, bei der die ortsansässige Bevölkerung über die aktuelle Lage im Umgang mit Asylwerbern informiert werden sollte, sprach der Flüchtlingskoordinator des Landes, Hofrat Kurt Kalcher, davon, dass lediglich 42 Prozent der im Land untergebrachten Asylwerber Männer wären. „Die genannten Zahlen scheinen nicht den Tatsachen zu entsprechen. Doris Kampus muss am Dienstag die Karten auf den Tisch legen“, kündigt Kober die Befragung der Soziallandesrätin an.
Hermann: „Asylmärchen aus Tausend und einer Nacht!“
Klare Worte findet indes FPÖ-Landesparteisekretär Stefan Hermann: „Sollte sich der Verdacht bestätigen, dass der Flüchtlingskoordinator des Landes mit falschen Zahlen hausieren geht und die Bevölkerung dadurch täuscht, muss die Landesrätin daraus die nötigen Konsequenzen ziehen.“ Laut Hermann sei es untragbar, den Bürgern „Asylmärchen aus Tausend und einer Nacht“ aufzutischen. „Die Steirer haben die Wahrheit verdient“, schließt der Freiheitliche.