„Der Betrieb der in den Jahren 2007 und 2008 errichteten Anlagen des „Asia Spa Leoben“ war in jedem Jahr mit Verlusten verbunden. Von dem bis 2010 erforderlichen Kapitalbedarf von 41,63 Mill. EUR wurden 76 % (31,78 Mill. EUR) durch Kapitalzuschüsse, Förderungen oder Haftungsübernahmen von der öffentlichen Hand aufgebracht bzw. gestützt. Das unternehmerische Risiko blieb weitgehend bei der Stadtgemeinde Leoben. Ab 2011 pachtete die Stadtgemeinde Leoben die Bade– und Wellnessanlagen an, was sich im Voranschlag 2011 mit einem Abgang von 1,64 Mill. EUR niederschlug. Die in einer Machbarkeitsstudie getroffenen Annahmen waren insgesamt zu optimistisch. Weder die prognostizierten Gästefrequenzen noch die geplanten Erlöse konnten erreicht werden. Die Überwachung der Asia Spa Leoben BetriebsgmbH war unzureichend, weil Geschäftsführer und Prokurist dieser Gesellschaft gleichzeitig ihre Generalversammlung bildeten und weder ein Aufsichtsrat noch ein Beirat eingerichtet waren“ – so die Zusammenfassung des RH.
Bestätigt sieht sich Krusche besonders hinsichtlich seiner Zweifel an den erwarteten Besucherzahlen. Auch die kritisierte Tatsache, dass die bereits vor über 10 Jahren gestartete aufwändige Planung mit Architektenwettbewerb und Bürgerbeteiligung nie entsprechend umgesetzt wurde, aber hohe Kosten verursachte, wird im Bericht angesprochen. Besonders hervorgehoben werden die Verflechtungen in der Gesellschaftsstruktur und die daraus resultierende mangelhafte Kontrolle. „Geschäftsführer und Gemeinderat Ing. Pilsner kontrolliert sich selbst“ – bringt es Krusche auf den Punkt. „Dieses System scheint in Leoben Tradition zu haben“ meint er weiter und zieht damit Parallelen zum Verhältnis Stadtwerke und LE-Gas GesmbH mit Geschäftsführer DI Schindler.
Von den insgesamt 9 Empfehlungen für die Zukunft hebt Krusche besonders die Eintrittspreise hervor. Diese so zu gestalten, dass eine ausreichende Besucherfrequenz erreicht werden kann, trommelt die FP und die gesamte Opposition im Gemeinderat in fast jeder Sitzung. Dringenden Handlungsbedarf sieht er besonders in Anbetracht der laut RH drohenden Zahlungsunfähigkeit der Asia Spa Betriebsgesellschaft.
Abschließend stellt Krusche fest, dass dieser Bericht große Anforderungen an die zukünftige Arbeit des Prüfungsausschusses mit sich bringt. „In Anbetracht des Wissens um die Prüfungstätigkeit durch den Rechnungshof, habe ich im letzten Jahr als Vorsitzender des Ausschusses auf eine Prüfung verzichtet. Die Umsetzung der getroffenen Empfehlungen wird von mir jedoch genauestens beobachtet werden. Millionen an Steuergeldern sind bereits verschlungen worden, die Sparkassenerlöse sind weitgehend aufgebraucht – in Zukunft darf sich die Gemeinde den sorglosen Umgang mit öffentlichen nicht leisten. Dass dies bisher offensichtlich der Fall war ist traurig genug und muss für die Verantwortlichen Konsequenzen haben.“