Der freiheitliche Lehrlingssprecher, NAbg. Mario Kunasek, zeigt sich angesichts der aktuellen Arbeitsmarktdaten im Lehrlingsbereich besorgt. Österreichweit standen im Oktober 2011 6160 Lehrstellensuchenden lediglich 4110 offene Lehrstellen zur Verfügung. „Eine Lehrstellenlücke von 2050 Lehrstellen ist ein Armutszeugnis für die Bundesregierung und zeigt deutlich die Probleme am Lehrstellenmarkt auf“, so Kunasek.
Ein Blick in die Bundesländer macht die äußerst schwierige Situation, mit der Lehrstellensuchende in Österreich jeden Tag konfrontiert sind, deutlich. In Wien kommen auf eine offene Lehrstelle 4,41 Lehrstellensuchende, in Niederösterreich 2,6 und in der Steiermark 2. "Diese Zahlen sind mit Sicherheit kein Grund Jubelgesänge anzustimmen und sich zurückzulehnen. Jetzt muss endlich gehandelt werden", so der freiheitliche Lehrlingssprecher.
Den Hauptgrund für diese Situation sieht Kunasek in der falschen Prioritätensetzung bei der Lehrlingsförderung. "Überbetriebliche Maßnahmen sind als Auffangnetz zweifelsohne wichtig. Sie dürfen aber keineswegs als Allheilmittel gesehen werden. Für uns Freiheitliche ist klar: Betriebliche Lehrstellen müssen Priorität haben! Die österreichische Wirtschaft stellt qualitativ hochwertige Ausbildung sicher und bereitet so junge Menschen optimal auf den Arbeitsmarkt vor“, meint NAbg. Mario Kunasek.
Die FPÖ fordert daher zum wiederholten Male: die Wiedereinführung des Blum-Bonus, die Einsetzung eines überparteilichen Lehrlingsbeauftragten auf Bundes- und Landesebene, die Übernahme der Berufsschulkosten durch die öffentliche Hand, die Schaffung von 1.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen im öffentlichen Dienst und eine deutliche steuerliche Bevorzugung von Betrieben, die Lehrlinge ausbilden. „Nur so kann die Situation für Lehrstellensuchende verbessert werden“, sagt Kunasek und erinnert die Bundesregierung daran, dass sie sich auch für unsere Lehrlinge verantwortlich zeichnet. „Es ist fünf vor zwölf! Nun müssen seitens der Bundesregierung umgehend Maßnahmen gesetzt werden, denn die Lehrlinge von heute sind die qualifizierten Facharbeiter von morgen, die unser Land dringend braucht", so Kunasek abschließend.