Der freiheitliche Lehrlingssprecher, NAbg. Mario Kunasek, sieht die Jubelmeldungen der Bundesregierung hinsichtlich der Lehrstellensituation als unangebracht. „Auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick erfreulich erscheinen, stellt sich die Situation von Lehrstellensuchenden alles andere als rosig dar.“, so Kunasek.
Österreichweit standen im Juli 2011 8054 Lehrstellensuchenden lediglich 3842 offene Lehrstellen zur Verfügung. Bundesweit kommen somit 2,1 Lehrstellensuchende auf eine offene Stelle. „Diese Zahlen sind mit Sicherheit kein Grund Jubelgesänge anzustimmen“, so der freiheitliche Lehrlingssprecher.
Mario Kunasek nimmt die aktuellen Zahlen erneut zum Anlass, die Prioritätensetzung bei der Lehrlingsförderung zu kritisieren. „Natürlich sind überbetriebliche Maßnahmen als Auffangnetz wichtig. Bei der Förderpolitik von Bundesminister Hundstorfer hat man allerdings den Eindruck, dass die überbetriebliche Ausbildung als Allheilmittel angesehen wird. Für uns Freiheitliche ist klar: Betriebliche Lehrstellen müssen Priorität haben! Die österreichische Wirtschaft stellt qualitativ hochwertige Ausbildung sicher und bereitet so junge Menschen optimal auf den Arbeitsmarkt vor. Für mich ist das Schweigen der Bundes- ÖVP zu diesem Thema erstaunlich. Während zum Beispiel die ÖVP- Wien immer wieder - auch berechtigte - Kritik am jetzigen System äußert, ist von keinem VP- Bundespolitiker etwas zu hören.
Wir Freiheitlichen fordern daher zum wiederholten Male: Die Wiedereinführung des Blum-Bonus, die Einsetzung eines überparteilichen Lehrlingsbeauftragten auf Bundes- und Landesebene, die Übernahme der Berufsschulkosten durch die öffentliche Hand, die Schaffung von 1.000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen im öffentlichen Dienst und eine deutliche steuerliche Bevorzugung von Betrieben, die Lehrlinge ausbilden.
„Die Bundesregierung sei daran erinnert, dass sie auch für unsere Lehrlinge verantwortlich ist. Es ist höchste Zeit zu handeln. Die Lehrlinge von heute sind die qualifizierten Facharbeiter von morgen, die unser Land dringend braucht!“, so Kunasek abschließend.