Aktuelle Zahlen des Bildungsressorts bestätigen den kontinuierlichen Anstieg von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache in steirischen Volksschulen. Für 9.419 Kinder, das sind rund 22 Prozent aller Volksschüler in der Steiermark, ist im aktuellen Schuljahr 2019/20 Deutsch nicht die Muttersprache, sondern eine Fremd- bzw. Zweitsprache. Jeder fünfte Volksschüler hat demnach eine andere Erstsprache als Deutsch. Besonders drastisch stellt sich die Situation in den steirischen Städten dar, in denen teilweise die Hälfte aller Schüler fremdsprachig ist. In der steirischen Landeshauptstadt findet man Schulen mit einem Anteil an anderssprachigen Kindern von über 90 Prozent. Die Freiheitlichen sehen aufgrund oftmals mangelnder Sprachkenntnisse eine Gefährdung des Unterrichtsniveaus. Auch Gruppenbildungen und Konflikte sind dadurch vorprogrammiert. Um diesem Umstand entgegenzuwirken, hat die ehemalige türkis-blaue Bundesregierung auf die richtigen Maßnahmen, wie etwa die Einführung von separaten Deutschförderklassen, gesetzt. „Die Gesamtentwicklung in der Steiermark ist erschreckend. In vielen steirischen Schulen sind heimische Schüler gegenüber fremdsprachigen Kindern bereits weit in der Minderheit. Diese Entwicklung gefährdet nicht nur das Unterrichtsniveau für heimische Schüler, sondern auch ein geregeltes Miteinander aufgrund von Sprachbarrieren. Darum hat sich die FPÖ in der ehemaligen Bundesregierung unter anderem für die Einrichtung von Deutschklassen eingesetzt. Gerade SPÖ-Bildungslandesrätin Lackner stemmt sich nach wie vor gegen diese wirksame Maßnahme, was aufgrund der Tatsache, dass die Zahl von Schülern mit ausländischer Staatsbürgerschaft stetig ansteigt, nicht nachvollziehbar ist. In Graz kann man sein Kind bald nicht mehr in einer öffentlichen Schule unterbringen. Ein Ausländeranteil von mehr als 90 Prozent, teils mit nur mangelhaften Deutschkenntnissen, ist leider oftmals die Realität an öffentlichen Schulen in der Landeshauptstadt. Auch an anderen Brennpunkten in der Steiermark zeichnet sich ein ähnliches Szenario ab – das Ergebnis einer aus dem Ufer gelaufenen Einwanderungspolitik mit Integrationsstau“, ärgert sich Landesparteiobmann und Klubobmann Mario Kunasek.
Knittelfeld bleibt trauriger Spitzenreiter – Grazer Volksschule St. Andrä im Ausnahmezustand
Wie in den vergangenen Jahren weist auch heuer die Stadt Knittelfeld mit unglaublichen 57,1 Prozent den höchsten Wert an fremdsprachigen Volksschülern auf – das entspricht einem Plus von 2,6 Prozent. Weitere Gemeinden mit bedenklich hohen Werten sind Neudau (47,5%), Kapfenberg (46,1%), Liezen (45,7%), Feldkirchen bei Graz (42,4%), Leibnitz (41,2%) und Feldbach (40,1%). Besonders besorgniserregend ist die Situation in Grazer Volksschulen, an denen die Anzahl an Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache seit Jahren stetig ansteigt. Mittlerweile haben bereits 54 Prozent aller Volksschüler in Graz eine andere Erstsprache als Deutsch. Die Grazer Stadtbezirke Lend (92,3%), Gries (91,5%), Eggenberg (77,2%), Jakomini (76,4%) und Gösting (71,8%) weisen einen besonders hohen Anteil an fremdsprachigen Volksschülern auf. Bezeichnend ist auch der enorme Anstieg in den Bezirken Innere Stadt (plus 8%) und Wetzelsdorf (plus 10,5%), in denen neben Straßgang und Puntigam rund die Hälfte aller Volksschüler nichtdeutscher Muttersprache ist. Den Rekord bricht abermals die Volksschule St. Andrä, an der heuer erneut alle (!) 157 Kinder, die diese Schule besuchen, fremdsprachig sind. In Graz hat die schwarz-blaue Stadtregierung bereits auf die besorgniserregenden Entwicklungen reagiert und ein vorbildliches Pilotprojekt „Deutsch als Schulsprache“ ins Leben gerufen. „Das Projekt der Rathauskoalition sollte wegweisend für die gesamte Steiermark sein. Mit einer Verankerung einer Deutschpflicht in der Hausordnung könnten Konfliktpotentiale in Pausen und bei Schulveranstaltungen verhindert werden. Ich könnte mir gut vorstellen, dass in Schulen mit hohem Migrationsanteil beispielsweise in Kapfenberg oder Knittelfeld, ähnliche Probeläufe gestartet werden. Zudem gilt es, gerade an Schulen mit einem hohen Anteil an Kindern nichtdeutscher Muttersprache einen Wertekodex zu etablieren. Die verbindliche Wertevermittlung in steirischen Bildungseinrichtungen ist unerlässlich. Vor allem viele aus Migrantenfamilien stammende Schüler haben ein massives Autoritätsproblem mit Lehrkräften. Hier ist es wichtig, dass die Grundregeln des österreichischen Werte- und Gesellschaftssystems befolgt werden. Es muss endlich sichergestellt werden, dass in den heimischen Klassenzimmern wieder ein akzeptables Unterrichtsniveau vorherrscht“, schließt Kunasek.