Anscheinend gehören Manipulationen und Zensur zu den Lieblingsbeschäftigungen von Verteidigungsminister Darabos. Wie kann man es sich sonst erklären, dass neben der Verfälschung der Kostenberechnung der Wehrdienstmodelle nun auch ein Artikel vom 02.Juli 2010 von der Internetseite des BMLV plötzlich verschwunden ist? Dieser Artikel war am 25.01.2011 noch auf der Internetseite zu finden.
"Im gelöschten Artikel spricht sich Darabos unmissverständlich für Beibehaltung der Wehpflicht aus, und gibt als Grund dafür genau jene Punkte an, die jetzt anscheinend in seinen sicherheitspolitischen bzw. parteipolitischen Überlegungen keinen Platz mehr haben", wundert sich FPÖ-NAbg. Mario Kunasek. Diese Punkte sind beispielsweise, dass ein Berufsheer die Aufgaben in Österreich nicht mehr durchführen könnte, dass eine Berufsarmee mit gleicher Leistungsfähigkeit in etwa das Doppelte kosten würde und 4 Milliarden Euro an Budget benötigen würde, und dass sich darüber hinaus die Bundesregierung im Regierungsprogramm zur allgemeinen Wehrpflicht bekennen würde.
"Dass dieser Artikel für Bundesminister Darabos unangenehm und überaus peinlich ist, kann ich verstehen und ist für mich nachvollziehbar. Trotzdem ist diese Vorgangsweise untragbar! Es kann nicht sein, dass die Homepage eines Bundesministeriums für parteipolitische Zwecke missbraucht wird.", so der steirische Abgeordnete.
"Dieses Beispiel ist einmal mehr Beweis dafür, dass Darabos jedes Mittel recht ist, um sein verunglücktes SPÖ-Modell einer Wehrreform durchzusetzen. Diese Vorgangsweise trägt jedoch keinesfalls zu einer, wie von der FPÖ immer wieder geforderten, Versachlichung der Diskussion bei.", so Kunasek abschließend. Der Steirer kündigt in dieser Causa eine parlamentarische Anfrage an, um Transparenz in diese Angelegenheit zu bringen.