Im Rahmen einer von den Freiheitlichen initiierten Gebarungsprüfung des Universalmuseums Joanneum (UMJ) durch den Landesrechnungshof für den Zeitraum von 2013 bis 2015 wurden die schlimmsten Befürchtungen zwar nicht bestätigt, doch ergaben sich eine Reihe an Mängel, die es dringend zu beheben gilt.
So konnte festgestellt werden, dass die Geschäftsführerverträge, unter anderem jener des glücklosen und mit Oktober 2015 ausgeschiedenen Geschäftsführers Peter Pakesch, nicht nach dem Stellenbesetzungsgesetz ausgeschrieben worden waren. Darüber hinaus war Pakesch gemäß Geschäftsführervertrag in allen künstlerischen Aspekten an keine Weisungen der Eigentümer bzw. des Aufsichtsrates gebunden, was angesichts der jährlichen Landeszuschüsse von durchschnittlich 15,1 Millionen Euro durchaus befremdlich anmutet.
Äußerst kritisch sehen die Freiheitlichen, dass trotz summierter Leasingentgelte in der Höhe von rund 55 Millionen Euro das Kunsthaus nicht in das Eigentum des Landes bzw. der Stadt übergeht, sondern voraussichtlich in Händen Dritter bleiben wird. „Gemäß dem Kulturförderungsbericht steuerte das Land im Jahr 2015 2,3 Millionen Euro zur Führung des Kunsthauses bei. Vor diesem Hintergrund darf auch dieser Standort keine Spielwiese dritter Parteien sein“, fordert der freiheitliche Kultursprecher Dr. Gerhard Kurzmann. Der hohe Anteil an Nichtzahlern von rund 35,3 Prozent ist für den Landesrechnungshof nicht nachvollziehbar und muss ebenfalls kritisch hinterfragt werden, daneben liegen dem Rechnungshof keine Besucherzahlen des Künstlerhauses vor, da dieses von einem Kunstverein betreut wird.
Den Landeshaushalt nicht unnötig zu belasten gehört unter anderem zum Aufgabenbereich von Aufsichtsrat und Generalversammlung. Dass von 35 Empfehlungen 19 nicht oder nur teilweise umgesetzt wurden, muss Landesrat Christian Buchmann als Versäumnis angelastet werden. „Es liegt im Interesse des Kunst- und Kulturstandortes Steiermark, unter Berücksichtigung der historischen Wichtigkeit des UMJ sowie der großartigen Leistungen und Bemühungen der Mitarbeiter, das Flaggschiff der steirischen Museumslandschaft auf Dauer zu erhalten. Gerade deshalb ist auf die Empfehlungen des Landesrechnungshofes penibel einzugehen“, so Kurzmann abschließend.