Aus dem kürzlich von der Landesregierung beschlossenen Kulturförderungsbericht 2017 geht hervor, dass die Gesamtförderungen für die Volkskultur rund 3 Millionen Euro betrugen und somit um 211.000 Euro geringer als im Vorjahr ausfielen. Anstatt diesen für die Steiermark prägenden und bedeutungsvollen Bereich zu fördern, wurden unter dem Titel „Allgemeine Förderungen“, wo vor allem die freie Szene profitiert, rund 10,6 Millionen Euro ausgeschüttet. Hält man sich vor Augen, dass die gesamten Kultursubventionen 59 Millionen Euro ausmachten, ist die Volkskultur eindeutig unterdotiert. „Es ist bedauerlich, dass für die Volkskultur erneut weniger Fördermittel zur Verfügung gestellt wurden. Aus freiheitlicher Sicht muss eine klare Umschichtung erfolgen, und zwar von den Mitteln der freien Szene hin zur identitätsstiftenden und breitenwirksamen Volkskultur, die letzten Endes unser Heimatland repräsentiert. Anstatt die freie Szene mit finanziellen Mitteln in Millionenhöhe zu überschütten, hätte man auch eine echte Landesausstellung durchführen können. Eine Verschiebung in die nächste Legislaturperiode unter der fragwürdigen Bezeichnung ‚Landesschau‘ wäre dadurch nicht notwendig gewesen“, so der freiheitliche Kultursprecher und Dritte Landtagspräsident Gerhard Kurzmann.
Unter dem Punkt „Kulturinitiativen bzw. Vereine mit landesweiter Bedeutung“ findet man auf Seite 34 das Afro-Asiatische Institut, gefördert mit 60.000 Euro. Die Bedeutung dieser Institution erschließt sich der FPÖ nicht, vor allem, wenn es um eine „landesweite Bedeutung“ geht. In dieselbe Kategorie fällt der Verein „CHIALA“ mit seinem „Afrika Festival“, dessen überregionale Relevanz gegen Null tendiert. Auf den Seiten 21 sowie 30 geht hervor, dass das ORF-Landesstudio für das Projekt „Klangwolke ‚La Margarita‘“ und für die „Hör- und Seebühne 2017“ insgesamt rund 80.000 Euro erhielt. „Unabhängig von der unbestrittenen Wichtigkeit solcher künstlerisch herausragenden Veranstaltungen wäre es vor dem Hintergrund eines mit GIS-Gebühren dotierten Rundfunks zu überdenken, ob Landesstudios noch zusätzlich mit Steuergeldern gestützt werden müssen, zumal die Gebühren österreichweit in der Steiermark, auch dank der Landesrundfunkabgabe, an der Spitze liegen“, fordert Kurzmann eine Evaluierung dieser Förderpraxis.