Im Rahmen der kommenden Landtagssitzung werden die Freiheitlichen ÖVP-Kulturlandesrat Christian Buchmann mit einer Dringlichen Anfrage zu den Missständen innerhalb des Universalmuseums Joanneum (UMJ) konfrontieren. Zudem wurde von der FPÖ bereits ein Sonderantrag auf Prüfung des Unternehmens durch den Landesrechnungshof eingebracht. Diese Initiative kann durch ein Viertel der Abgeordneten beschlossen werden, wofür die Stimmen der FPÖ als größte Oppositionspartei ausreichen. „Wir wollen das Joanneum retten und eine zukunftstaugliche Ausrichtung sicherstellen. Dafür ist es notwendig, die Mängel der letzten Jahre schonungslos aufzuzeigen“, so FPÖ-Kultursprecher und Dritter Landtagspräsident Gerhard Kurzmann.
Die in den Jahresberichten des UMJ ausgewiesenen Zahlen zeigen deutlich das Missverhältnis zwischen Besucherzahlen, Erlösen aus dem Eintrittskartenverkauf, Kosten und Förderungen sowie dem Mitarbeiterstand auf. Bei einer Besuchersumme von rund 560.000 Personen einen Erlös von nur einer Million Euro zu erwirtschaften, aber gleichzeitig Förderungen in der Höhe von rund 24 Millionen zu erhalten und dabei rund 400 Mitarbeiter zu beschäftigen, ist aus wirtschaftlicher Sicht kaum nachvollziehbar. Verantwortlich für diese Negativentwicklung dürften eine Reihe an unternehmerischen und politischen Versäumnissen sein. Neben einer fehlenden Marketingabteilung und einer entsprechend durchdachten Werbestrategie stellen auch die Ausstellungen der letzten Jahre größtenteils kein breitenwirksames Angebot dar. „Es ist höchst an der Zeit, diese offenkundigen Problemstellungen auf landespolitischer Ebene zu thematisieren. Wir Freiheitliche fordern eine umfassende Prüfung der Finanzgebarung und eine kulturpolitische Neuausrichtung des Universalmuseums “, erklärt Kurzmann.
Grundsätzlich ist die Förderung von Kunst und Kultur angesichts des hohen gesellschaftlichen Stellenwerts in angemessener Höhe sicherlich begrüßenswert. „Es besteht akuter Handlungsbedarf, deshalb muss uns das zuständige Regierungsmitglied auch Rede und Antwort stehen. Den Erhalt dieser einzigartigen Institution mit einer ausschließlich auf zeitgenössische Kunst ausgerichteten Kulturpolitik gewährleisten zu wollen, ist faktisch unmöglich. Anlässlich der berechtigten Sorge um das Joanneische Erbe liegt es nun am Landesrechnungshof, das Universalmuseum Joanneum umfassend zu prüfen“, so Kurzmann abschließend.