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15. April 2016 | Kunst und Kultur

FPÖ-Kurzmann: Volkskundemuseum als bedeutenden Kulturstandort erhalten!

Freiheitliche bringen Antrag in Landtag ein – beschämender Sparpolitik muss ein Ende gesetzt werden!

Das Volkskundemuseum kann neben der Dauerausstellung in regelmäßigen Abständen mit tagesaktuellen Themen aufwarten, die in eigenen Ausstellungen aufbereitet werden. Trotz des erfolgreichen Weges der letzten Jahre wurden im Februar 2016 Pläne publik, die eine Auflassung des Standortes am Paulustor oder gar die vollständige Schließung zum Inhalt haben. Wie der Geschäftsführer des Universalmuseums Wolfgang Muchitsch zu der völlig irrigen Einschätzung hinsichtlich einer vermeintlich rückständigen musealen Arbeit des Museums kommt, soll hier unbeantwortet bleiben. „Gerade als leitender Angestellter sollte man den Ausstellungsbetrieb seiner Museen kennen. Dort hat man sich längst an die Erfordernisse moderner Museumskultur angepasst und präsentiert Inhalte in zeitgemäßer wissenschaftlicher Aufarbeitung“, so der Dritte Landtagspräsident und FPÖ-Kultursprecher Gerhard Kurzmann in einer ersten Stellungnahme.

Aufbauend auf eine Sammlung volkskundlicher Exponate aus der vorindustriellen Zeit gründete Viktor Geramb 1913 das Volkskundemuseum in der Paulustorgasse, wo auch heute noch die „Rauchstube“ eines Bauernhofes aus dem 16. Jahrhundert die Lebenswelt der sozio-ökonomisch schwächsten Gesellschaftsschichten vergangener Jahrhunderte abbildet. „Univ.-Prof. Dr. Viktor Geramb war nicht nur der geistige Vater dieses Museums, sondern hatte seit 1931 an der Karl-Franzens-Universität auch die einzige Professur für Volkskunde im gesamten deutschen Sprachraum inne“, weiß der Historiker Kurzmann zu berichten.

In der Sitzung des Grazer Gemeinderates vom 25. Februar 2016 thematisierte FPÖ-Gemeinderat Berno Mogel die geplante Schließung des Standortes, wobei die zuständige Stadträtin Lisa Rücker ihre Geringschätzung für den Standort am Paulustor erkennen ließ und offensichtlich das Grazer Kunsthaus als für die Steiermark ausreichend ansieht. „Es ist keine Überraschung, dass sich Frau Rücker einmal mehr als Vertreter eines pseudoelitären Kreises von Kunst- und Kulturschaffenden geriert, ohne aufgrund der fehlenden Sachkompetenz selbst dazuzugehören“, konstatiert Kurzmann.

Dass auch Muchitsch als Angestellter des Landes Steiermark jegliche Anerkennung der historischen Wichtigkeit des Volkskundemuseums sowie der großartigen Leistungen und Bemühungen der Mitarbeiter vermissen lässt, ist ein Armutszeugnis der besonderen Art. „Kunst- und Kulturpolitik darf auch in wirtschaftlich angespannten Zeiten kein Minderheitenprogramm selbsternannter Eliten sein“, hält Kurzmann, gleichzeitig Präsident des Kulturforums Steiermark, abschließend fest und fordert vom Landtag ein Bekenntnis zur Aufrechterhaltung einer modernen wissenschaftlichen Rezeption der Volkskunde und deren Inhalte, ohne diese anderen Bereichen des Universalmuseums unterzuordnen.


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