In den heimischen Krankenanstalten klagen zunehmend Patienten und Mitarbeiter darüber, dass sie von anderen Krankenhausbesuchern ohne Einverständnis fotografiert bzw. gefilmt werden. In Niederösterreich veranlasste die gegenständliche Entwicklung die Landeskliniken-Holding im März 2018 zu einer eigenen Kampagne „NO PHOTO! Fotografieren verboten!“. Da auch die steirischen Spitäler von der gegenständlichen Problematik nicht ausgenommen sind, forderten die Freiheitlichen im Sommer dieses Jahres, sich ein Vorbild an den niederösterreichischen Landeskliniken zu nehmen und diesem Negativtrend auch in der Steiermark mit entsprechenden Maßnahmen zu begegnen. „Angesichts der sich häufenden Vorfälle im Zusammenhang mit fotografierenden Personen in Spitälern ist die steirische Politik angehalten, konkrete Maßnahmen gegen diese Unsitte zu ergreifen. Es kann nicht sein, dass teilweise hilflose Patienten gegen ihren Willen fotografiert werden. Sämtliche Krankenhausbesucher müssen klar und deutlich in Kenntnis gesetzt werden, dass unerwünschtes Fotografieren in den heimischen Spitälern keinen Platz hat“, so FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Arnd Meißl.
Bedauerlicherweise hat ÖVP-Gesundheitslandesrat Christopher Drexler den Ernst der Lage offensichtlich noch nicht erkannt. So hält er in einer entsprechenden Stellungnahme zum Antrag der Freiheitlichen lediglich fest, dass es bereits seit März 2014 ein Verbot von Bild- und Tonaufnahmen in den KAGes-Einrichtungen gebe. Über den Umstand, wonach immer mehr Krankenhausbesucher dieses Verbot ignorieren bzw. aufgrund von Desinformation nicht befolgen, schweigt sich der Landesgesundheitsreferent hingegen aus. Damit verkennt Landesrat Drexler den akuten Handlungsbedarf, den unter anderem auch die Ärztekammer Steiermark im März dieses Jahres thematisiert hat. „Es ist befremdlich, dass Landesrat Drexler den Schutz der Privatsphäre der Patienten für lächerlich empfindet. Die besten Regeln bringen nichts, wenn sich die Menschen nicht daran halten! Gerade deswegen wäre eine Kampagne gegen unerwünschtes Fotografieren in heimischen Spitälern ein Gebot der Stunde“, so Meißl abschließend.