Leider kommt es in den steirischen Krankenanstalten vermehrt zu gewaltsamen Attacken durch Patienten auf das Pflegepersonal. Aus diesem Grund befragten die Freiheitlichen ÖVP-Gesundheitslandesrat Christopher Drexler im Rahmen einer schriftlichen Anfrage zur Sicherheitslage in den steirischen Spitälern und Pflegeeinrichtungen. Aus der Beantwortung geht unter anderem hervor, dass es alleine im letzten Jahr zu mehreren hundert dokumentierten Übergriffen wie Belästigungen, Beleidigungen und körperlicher Gewalt auf KAGes-Mitarbeiter durch Patienten und Angehörige gekommen ist. Besorgniserregend ist vor allem die Tatsache, dass sich mehr als die Hälfte der Mitarbeiter, die regelmäßig Patienten mit Migrationshintergrund betreuen, durch Sprachbarrieren sowie das als fordernd und respektlos empfundene Verhalten hoch belastet fühlt. „Angesichts von mehreren hundert dokumentierten Übergriffen auf das KAGes-Personal alleine im Jahr 2017 lässt sich die gravierende Situation in den Spitälern nicht länger leugnen. Insbesondere in den Ambulanzen stellt die zunehmende Zahl von Menschen mit Migrationshintergrund eine massive Belastung für die Mitarbeiter dar“, kritisiert FPÖ-Gesundheitssprecher Arnd Meißl.
Sprachbarrieren, Aggressionen und Übergriffe sowie kulturell geprägte Geschlechterdifferenzen zählen zu den Hauptproblemfeldern in steirischen Spitalsambulanzen. Besonders dramatisch ist die Situation in der Landeshauptstadt: Alleine im LKH Graz Süd-West wurden im Vorjahr 531 Vorfälle registriert, in 23 Fällen wurde Inventar zerstört. Am Universitätsklinikum Graz wurden 52 verbale und körperliche Übergriffe verzeichnet sowie drei Arbeitsunfälle aufgrund körperlicher Verletzungen gemeldet. Bestehende Sicherheitsmaßnahmen in den Spitälern, die diesen gravierenden Problemen entgegenwirken sollen, sind angesichts der hohen Anzahl an gewaltsamen Attacken auf Mitarbeiter offensichtlich nicht ausreichend. Daher fordert die FPÖ effektivere Maßnahmen zum Schutz von KAGes-Mitarbeitern. Anzudenken wäre etwa auch die Einführung sogenannter „BodyCams“ (Körperkameras) für Sicherheitspersonal, wie zuletzt in Tirol. „Die alarmierende Situation in heimischen Krankenanstalten bestätigt akuten Handlungsbedarf. Es braucht effektivere Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheitslage in den steirischen Spitälern. Beim Schutz unserer KAGes-Mitarbeiter darf es keine Kompromisse geben!“, fordert Meißl abschließend.