Im Rahmen der von der FPÖ initiierten Volksbefragung im Bezirk Liezen sprachen sich am 7. April dieses Jahres bekanntlich rund zwei Drittel der Wahlbeteiligten für den Erhalt der Spitäler in Rottenmann, Bad Aussee und Schladming aus. Obwohl die Bürger den Verantwortungsträgern von ÖVP und SPÖ damit einen eindeutigen Auftrag erteilt haben, stellten die schwarz-roten Regierungsparteien von Anfang an auf stur. An dieser Haltung hat sich bedauerlicherweise wenig geändert. Stattdessen wird weiter an der Umsetzung des Zentralisierungsprojekts getüftelt. So verkündete ÖVP-Landesrat Christopher Drexler Mitte Mai dieses Jahres, dass sich die KAGes und die Klinik Diakonissen Schladming GmbH auf die Gründung einer gemeinsamen Betreibergesellschaft geeinigt hätten. Die oppositionellen Landtagsparteien wurden über die konkrete inhaltliche Ausgestaltung bisher völlig im Dunklen gelassen. Dies ist insbesondere angesichts der Tatsache, dass infolge der Umsetzung des Zentralisierungsprojekts drei Spitäler geschlossen werden sollen und damit die Zukunft von tausend Mitarbeitern ungewiss ist, aus parlamentarischer Sicht inakzeptabel. Landesrat Drexler kündigte bisher lediglich eine Jobgarantie für alle unbefristeten KAGes- und Diakonissenmitarbeiter an. Tatsache ist, dass das neue Zentralspital jedoch nur einen Teil dieser Angestellten benötigen wird, weswegen der künftige Dienstort für hunderte Mitarbeiter in den Sternen steht. „Wir Freiheitliche fordern Landesrat Drexler auf, allen Landtagsparteien sämtliche Vereinbarungen zwischen KAGes und Diakonissen offenzulegen. Es kann nicht sein, dass zuerst der Volkswille ignoriert und dann auch noch hinter verschlossenen Türen die Zukunft von tausend Mitarbeitern entschieden wird. Grundsätzlich wäre es ohnehin am vernünftigsten, die Zentralisierungspläne im Bezirk Liezen zu verwerfen und stattdessen eine Reform der bestehenden Spitalstandorte zu veranlassen“, so FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Arnd Meißl.