Sprechen Schüler aus unterschiedlichen Sprach- und Kulturkreisen miteinander in verschiedenen den Lehrern und auch den heimischen Schülern nicht verständlichen Sprachen, sind Gruppenbildungen und Konflikte vorprogrammiert. Die Verständigung der Schüler untereinander bzw. dieser mit den Lehrkräften wird erschwert, auch das Verständnis für kulturelle Unterschiede und Eigenheiten der verschiedenen Sprachgruppen kann kaum gewährleistet werden. Deshalb forderte nicht nur der Ring Freiheitlicher Jugend Steiermark bereits die Einführung von Deutsch als Pausensprache, sondern auch die steirische Landesschulratspräsidentin Elisabeth Meixner (ÖVP). Der morgen zu behandelnde FPÖ-Antrag sieht vor, dass nicht nur die Unterrichtssprache Deutsch ist, sondern auch auf dem gesamten Schulgelände, in den Pausen sowie bei Schulveranstaltungen ausschließlich die deutsche Sprache verwendet werden muss. „Steirische Schüler haben das Recht, zu wissen, was über sie gesprochen wird! Deutsch als Pausensprache würde darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zur Integration ausländischer Schüler leisten“, zeigt sich FPÖ-Jugendsprecherin Liane Moitzi überzeugt.
Der Anteil von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache in öffentlichen Volksschulen ist im Schuljahr 2016/2017 erneut beängstigend hoch. Für 8.758 Kinder, das sind 20,68 Prozent aller Volksschüler in der Steiermark, ist Deutsch nicht die Mutter-, sondern eine Fremd- bzw. Zweitsprache. Wie im letzten Jahr weist auch heuer die Stadt Knittelfeld mit unglaublichen 53 Prozent (+ 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) den höchsten Wert an fremdsprachigen Volksschülern auf. Auch in Graz ist die Mehrheit erstmals „gekippt“. Inzwischen gehören 51 Prozent jener Gruppe an, für die Deutsch eine Fremdsprache ist. „Da man eine Sprache bekanntlich am besten lernt, wenn man sie spricht, wäre die Verwendung von Deutsch in den Schulpausen eine ideale Möglichkeit, um Sprachdefiziten von Kindern mit nichtdeutscher Muttersprache entgegenzuwirken!“, erklärt Moitzi.
Es gibt bereits österreichische Schulen wie beispielsweise das Bundesrealgymnasium 7 in Wien, wo Deutsch als Schulsprache in der Schulordnung verankert ist. Die schwarz-blaue oberösterreichische Landesregierung hat überdies die „Forcierung von Deutsch als Schulsprache in autonomen Regelungen“ in ihrem Regierungsprogramm berücksichtigt und erste Umsetzungsschritte gesetzt. Konkret beantragt die FPÖ im Rahmen der morgigen Landtagssitzung, dass die Landesregierung in Absprache mit dem Landesschulrat, den Schulen „Muster-Vereinbarungen“ bzw. Empfehlungen zur Verfügung stellt, mit denen Regelungen für die grundsätzliche Verwendung der deutschen Sprache auch außerhalb der Unterrichtszeiten vereinbart werden können. „Die deutsche Sprache ist ein wichtiger Träger unserer Kultur. Gerade für Zuwanderer ist daher die Beherrschung dieser von zentraler Bedeutung, um sich in das Gesellschaftsleben integrieren zu können“, so Moitzi abschließend.