Immer mehr junge Menschen befinden sich in einer finanziell prekären Situation, wobei nicht zuletzt die hohe Jugendarbeitslosigkeit und die Lehrstellenproblematik ausschlaggebend dafür sind. Doch auch ein ausgeprägtes Konsumverhalten mit teuren Smartphones, Markenkleidung oder das erste Auto tragen ihren Teil dazu bei, dass viele Jugendliche, die über ihre Verhältnisse gelebt haben, ihre Schulden nicht mehr begleichen können. „Aufgrund des konsumorientierten Verhaltens vieler Heranwachsender ist es dringend notwendig, dass die Aufklärung über die Auswirkungen finanzieller Entscheidungen professionalisiert wird. Die Einführung eines sogenannten Finanzführerscheins könnte maßgeblich dazu beitragen, dass Jugendliche besser und umfassender informiert sind“, so FPÖ-Jugendsprecherin LAbg. Liane Moitzi.
In Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg wurde der Finanzführerschein für Jugendliche bereits eingeführt. Die entsprechenden Modelle sehen vor, dass in fünf Einheiten zu je zwei Stunden 14 bis 19-Jährige im Rahmen des Schulunterrichts, gemeinsam mit Fachleuten, Basiskenntnisse rund um Konsum und Geld ausarbeiten. „Wenn junge Erwachsene die Schuldenberatung benötigen, ist es oftmals bereits sehr schwierig, wieder geordnete wirtschaftliche Verhältnisse herzustellen. Der verantwortungsvolle Umgang mit dem eigenen Geld in jungen Jahren ist der Grundstein für die spätere finanzielle Zukunft, sei es aus privater, beruflicher oder familiärer Sicht“, erläutert Moitzi.
Befremdlich scheint die Tatsache, dass die Landesregierung bisher nicht im Stande war, ausreichend Finanzerziehungskurse anzubieten. Dies ist insofern unverständlich, als immer mehr steirische Jugendliche in die Schuldenfalle tappen. Diesem Umstand wollen die Freiheitlichen mit dem Antrag „Einführung des ‚Finanzführerscheins‘ für Schüler und Lehrlinge“ aktiv entgegentreten. Diese Initiative wird im Rahmen der nächsten Bildungsausschusssitzung behandelt. „Es braucht umgehend nachhaltige Maßnahmen, um der zunehmenden Verschuldung von heranwachsenden Menschen effektiv zu begegnen. Die roten und schwarzen Abgeordneten sollten sich endlich dazu durchringen, ihre parteipolitischen Scheuklappen abzulegen und unserem Antrag die Zustimmung erteilen“, fordert Moitzi abschließend.