In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Schulen von der schwarz-roten Landesregierung, insbesondere aufgrund von Gemeindezusammenlegungen, geschlossen. Erst im Jahr 2017 wurden acht Bildungseinrichtungen ersatzlos aufgelassen. Nun soll auch die Volksschule Kathal in der Gemeinde Weißkirchen für immer ihre Pforten schließen. 22 Kinder besuchen derzeit die Schule, die mit Ende des Schuljahres 2020/21 aufgelassen werden soll. Die sinkenden Geburtenzahlen sprechen gegen eine Weiterführung, so auch die Begründung des ÖVP-Bürgermeisters Ewald Peer. In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der Beschluss zur Schließung der Schule gefasst, die FPÖ stimmte gegen diesen Antrag. „Die Auflassung der Volksschule Kathal ist nicht nur aus bildungspolitischen Gründen, sondern auch vom regionalpolitischen Standpunkt aus betrachtet, abzulehnen. Vor allem ländliche Kleinschulen mit geringen Schülerzahlen, wie in Kathal, weisen ein hohes Unterrichtsniveau auf, da die Lehrperson individuell auf die einzelnen Schüler eingehen kann. Wir Freiheitliche sprechen uns jedenfalls gegen die Schulschließung aus und werden alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Volksschule zu erhalten“, so die regionale Landtagsabgeordnete Liane Moitzi.
Die Schließung der Volksschule Kathal, die einen hervorragenden Ruf genießt, stößt auch bei Elternvertretern auf Empörung. Erst im vergangen Jahr wurde ein neuer Spielplatz errichtet und heuer der Schulhofzaun erneuert. Die Schulschließung kam für Eltern völlig plötzlich, über die Auflassung haben diese in der Zeitung erfahren. „Es ist befremdlich, dass die betroffenen Kinder und Eltern nicht vorab über die Schließung informiert wurden. Bürgermeister Ewald Peer hat bedauerlicherweise nicht zuerst das Gespräch mit den Eltern gesucht. Für die Betroffenen kam der Beschluss aus heiterem Himmel. Es ist völlig unverständlich, warum erst unlängst in die Erhaltung der Volksschule Kathal investiert wurde, wenn diese nun zugesperrt werden soll“, zeigt sich Moitzi verärgert. Sie kann nicht verstehen, warum die Schule aufgelassen werden soll, obwohl es bereits wieder zahlreiche Anmeldungen für das kommende Schuljahr gibt. „Die Kinder fühlen sich in der Schule sehr wohl. Wir werden alle Hebel in Bewegung setzen und uns jedenfalls für die Weiterführung der Volksschule Kathal einsetzen“, so Moitzi abschließend.