„Die Jugendarbeitslosigkeit lag im Oktober 2015 bei 11 Prozent. In der Steiermark haben 726 Jugendliche keine Chance auf einen Lehrplatz! Hier muss rasch gehandelt werden“, so Landtagsabgeordnete Liane Moitzi, Jugendsprecherin der Freiheitlichen im Landtag und Landesobmann-Stv. des RFJ-Steiermark.
Die aktuellen Arbeitsmarktdaten des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz zeigen die katastrophale Situation am steirischen Lehrstellenmarkt auf. Es gab in der Steiermark im Oktober 2015 lediglich 386 gemeldete offene Lehrstellen. Diesen offenen Stellen standen 1.112 Lehrstellensuchende gegenüber. „726 Lehrlinge haben somit weder theoretisch noch praktisch die Chance auf einen Ausbildungsplatz“, so Moitzi. Die Jugendarbeitslosigkeit lag im Oktober 2015 österreichweit bei 11 Prozent.
„In Anbetracht dieser erschreckenden Zahlen kann die Politik nicht einfach zur Tagesordnung übergehen“, meint Stefan Hermann, Landesobmann des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ) Steiermark. Speziell im Lehrlingsbereich ortet der RFJ akuten Handlungsbedarf. Den Hauptgrund für die angespannte Situation sieht Hermann in der falschen Prioritätensetzung bei der Lehrlingsförderung. "Überbetriebliche Maßnahmen sind als Auffangnetz zweifelsohne wichtig. Sie dürfen aber keineswegs als Allheilmittel gesehen werden. Für uns Freiheitliche ist klar: Betriebliche Lehrstellen müssen Priorität haben! Die österreichische Wirtschaft stellt qualitativ hochwertige Ausbildung sicher und bereitet so junge Menschen optimal auf den Arbeitsmarkt vor. KMUs müssen unterstützt werden, wenn sie Lehrlinge ausbilden“, so Hermann.
FPÖ und RFJ fordern zum wiederholten Male: die Wiedereinführung des Blum-Bonus, die Einsetzung eines überparteilichen Lehrlingsbeauftragten auf Bundes- und Landesebene, die Übernahme der Berufsschulkosten durch die öffentliche Hand, die Schaffung von zusätzlichen Ausbildungsplätzen im öffentlichen Dienst und eine deutliche steuerliche Bevorzugung von Betrieben, die Lehrlinge ausbilden. „Die Lehrlinge von heute sind die Facharbeiter von morgen, die unser Land dringend braucht“, sind sich die Jungfreiheitlichen einig.
Der Landtag kann die Abhaltung einer parlamentarischen Enquete über Angelegenheiten, die von allgemeinem Landesinteresse sind, beschließen. Angesichts der drastischen Entwicklung im Bereich der Jugendarbeitslosigkeit sowie der zu befürchtenden Verschärfung der Situation ist ein breit angelegter Diskussionsprozess im Rahmen einer Enquete unumgänglich“, so LAbg. Moitzi. Politik, Wirtschaft und Arbeitsmarktservice sind gefordert, im Rahmen dieser Enquete Probleme zu analysieren sowie Lösungsansätze zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in der Steiermark zu präsentieren.