Mario Kunasek, steirischer Landesparteisekretär und FP-Mitglied im Verkehrsausschuss, äußert sich genauso wie sein Nationalratskollege Josef Riemer kritisch zur geplanten Einstellung der ÖBB-Strecke Graz-Marburg. Pendler aus der Südsteiermark fallen damit um ihre Verbindungen um. Kunasek und Riemer sind sich einig: Anstatt vom Staat eine Finanzspritze von 450 Millionen Euro zu fordern, sollte man bei den ÖBB endlich auf die Kundenbedürfnisse Rücksicht nehmen.
Josef Riemer, FP-Bezirksparteiobmann von Leibnitz und Nationalratsabgeordneter, sieht im drohenden Fall der Railjet-Verbindung zwischen Graz und Marburg einen Anschlag auf die steirische Infrastruktur und die steirischen Pendler aus dem Süden: „Der Bezirk Leibnitz wird scheinbar abgeschafft! Nach der Amputation des LKH und der Schließung der landwirtschaftlichen Schule in Wagna ist die Benachteiligung des Bezirkes Leibnitz offensichtlich!“ Auch in Bereich der Tourismusgelder für die Verbände am Beispiel Sulmtal-Sausal ist für Riemer alles andere als Gleichberechtigung.
Dass nun auch noch das Ende des ÖBB-Railjet in Graz droht, ist für Riemer inakzeptabel: „Weil die Slowenen die modernen Railjet-Garnituren nicht übernehmen wollen, werden diese nur bis Graz geführt. Ab Graz verkehren nur noch Regionalzüge!“ Der freiheitliche Bezirksparteiobmann ortet weitreichende Verfehlungen von Seite der ÖBB: „Dass man die Strecke zwischen Graz und Spielfeld aber dennoch zweigleisig nach Hochleistungs-Richtlinien ausbaut ist ein weiteres Indiz chaotischer Managementfehlleistungen!“ Riemer: „Und noch auch noch eine Ausgrenzung der südlichen Steiermark und des Bezirks Leibnitz über die Eisenbahn und den internationalen Anschluss! Offensichtlich will man innerösterreichisch für den Südraum wieder einen materiellen ‚Eisernen Vorhang‘ errichten!“
Auch Riemers Nationalratskollege Mario Kunasek, Mitglied im Verkehrsausschuss, sieht in der Nicht-Bedienung der Strecke Graz-Marburg ein weiteres Beispiel der verantwortungslosen Politik von Rot und Schwarz: „SPÖ und ÖVP betreiben ein Kaputt-Sparen auf Kosten der Bevölkerung, in diesem Fall vor allem auf Kosten der Pendler. Diese massiven Einschnitte in die steirische Infrastruktur sind ein nächster Anschlag auf die Bedürfnisse der Steirer!“ Für Kunasek ist klar: Anstatt im Infrastruktur- und somit im Kundenbereich einzusparen sollten die ÖBB in der Verwaltung und in ihren Managementebenen den Rotstift ansetzen.
Dass die Gütersparte der ÖBB nun vom Bund eine Finanzspritze von 450 Millionen Euro fordert ist für Kunasek jenseits von Gut und Böse: „Das ist die Spitze des Eisberges. Die Drohung, sonst könne man Konkurs anmelden, kann ja von den ÖBB wohl nicht ernstgemeint sein!“ Aufgrund der massiven Verfehlungen in den vergangenen Jahren wird, so Kunasek, nun versucht, auf dem Rücken der Kunden zu sparen: „Das ist definitiv der falsche Weg! Dass nach Graz-Linz, Graz-Salzburg und Graz-Bregenz nun auch Graz-Marburg fallen soll ist inakzeptabel!“ Kunasek und Riemer werden über diese Sache auch auf parlamentarischer Ebene informieren und mit entsprechenden Instrumenten Auskunft verlangen.