Große Aufregung herrscht aktuell in und rund um die Murauer Gemeinde Scheifling. Grund dafür ist, dass ein dort niedergelassener Allgemeinmediziner seine Hausapotheke schließen musste, da ein Gericht zugunsten einer Apothekerin entschieden hatte, die um die Errichtung einer öffentlichen Apotheke in Scheifling angesucht hatte. Nachdem diese zwar vorgesehen, jedoch noch nicht einmal in Bau ist, können Medikamente derzeit nur in anderen Kommunen bezogen werden. Die vorschnelle Schließung der Hausapotheke, die eine Versorgungslücke in der Region schaffte, führte zu massivem Bürgerprotest. Durch das Abhalten von Straßenblockaden verliehen die betroffenen Bürger am vergangenen Wochenende ihrem Unmut Ausdruck. Laut aktuellen Medienberichten wird seitens der Gemeinde bereits an einer Übergangslösung gearbeitet, eine dauerhafte Lösung ist allerdings noch nicht absehbar. Der Murauer FPÖ-Bundesrat Gottfried Sperl kritisierte die Geschehnisse in Scheifling bereits vergangene Woche und richtet nun ein Schreiben an die zuständige Bundesministerin Brigitte Zarfl. „Der Bürgerprotest in Scheifling ist absolut berechtigt. Schließlich wird die besagte Apotheke noch lange nicht errichtet sein und damit die Versorgung mit Medikamenten wesentlich erschwert. Es kann nicht sein, dass eine Apotheke, die noch gar nicht vorhanden ist, zu einer Beeinträchtigung der Arzneimittelversorgung in der Gemeinde führt. Die nun seitens der Gemeinde angedachten Lösungsansätze sind zwar begrüßenswert, dennoch muss hier gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium an einer langfristigen Lösung gearbeitet werden. Eine diesbezügliche Gesetzesreparatur ist absolut notwendig“, so FPÖ-Bundesrat Gottfried Sperl.
Mit dem Schreiben wollen die Freiheitlichen eine rasche Lösung im gegenständlichen Problemfall erwirken. „Von der Gesundheitsministerin erwarten wir uns konkrete Antworten, welche sofortigen Maßnahmen seitens des Ministeriums geplant sind, um eine wohnortnahe Versorgung der Scheiflinger Bevölkerung mit Medikamenten sicherzustellen“, erklärt Sperl. Darüber hinaus soll auch in Erfahrung gebracht werden, ob seitens des Gesundheitsministeriums Gesetzesänderungen ins Auge gefasst werden, um derartige Fälle zu unterbinden. „Die gegenwärtige Gesetzeslage sollte rasch repariert werden, um eine fehlende lokale Arzneimittelversorgung möglichst zu verhindern. Aus freiheitlicher Sicht braucht es hier auch einen Schulterschluss der regionalpolitischen Verantwortungsträger aller Couleur, um entsprechende Verbesserungen der gesetzlichen Regelungen gemeinsam voranzutreiben“, so Bundesrat Sperl abschließend, der sich eine rasche Antwort seitens des Ministeriums erwartet.