Die von ÖVP und SPÖ seit Jahren forcierte Kürzungspolitik stellt eine massive Gefährdung für den Gesundheitsstandort Steiermark dar. Angefangen bei den Zugangsbeschränkungen zum Medizinstudium über das neue Ärztearbeitszeitgesetz bis hin zu den derzeitigen Gehaltsstrukturen – für viele junge Ärzte kommt die Alpenrepublik als Arbeitsort nicht mehr in Frage. Folglich hat im Jahr 2013 fast die Hälfte aller Medizin-Absolventen außerhalb Österreichs zu arbeiten begonnen. Die Steiermark bekommt diesen Trend bereits jetzt zu spüren, gibt es doch bereits mehr offene Stellen als Mediziner am Arbeitsmarkt vorhanden sind. „Es besteht umgehender Handlungsbedarf, um dem aufkeimenden Ärztemangel endlich Einhalt zu gebieten! Ohne die Umsetzung eines gezielten Maßnahmenpakets droht der Steiermark der medizinische Kollaps“, mahnt FPÖ-Gesundheitssprecherin LAbg. Hedwig Staller ein.
Die FPÖ legt den Regierungsparteien von ÖVP und SPÖ im kommenden Gesundheitsausschuss per Antrag einen Maßnahmenkatalog gegen den sich weiter zuspitzenden Ärztemangel in der Steiermark vor. Gefordert wird etwa die Schaffung von jährlich 20 zusätzlichen Studienplätzen der Humanmedizin am Standort Graz, die ausschließlich an Studenten vergeben werden, die sich bereit erklären, nach ihrem Abschluss als Arzt in der Steiermark zu arbeiten. Das Land Steiermark würde die der Universität zusätzlich erwachsenden Kosten übernehmen. Auch die finanzielle Entgeltung des für Medizinstudenten verpflichtenden klinisch-praktischen Jahres, sofern dieses in einem steirischen Krankenhaus – vor allem im ländlichen Raum – absolviert wird, beantragen die Freiheitlichen.
Zudem muss der Beruf des „Landarztes“ wieder für mehr Menschen erstrebenswert werden. Finanzielle Anreize, wie höhere Ärztehonorare oder die Zurverfügungstellung von günstigem Wohnraum, sollten ebenso angedacht werden wie die generelle Berechtigung zum Führen einer Hausapotheke für Allgemeinmediziner in Ein- bzw. Zweiarztgemeinden. „Es ist Aufgabe der Politik, die Strukturen für eine optimale Gesundheitsversorgung in allen steirischen Regionen zu schaffen. Sollte der Landesregierung die Zukunft des Gesundheitsstandortes Steiermark am Herzen liegen, wird sie nicht umhinkommen, die freiheitlichen Forderungen im kommenden Gesundheitsausschuss zu unterstützen“, so Staller abschließend.