In der morgigen Landtagssitzung sollen eine Reihe an 15a-Vereinbarungen zwischen Bund und Land zum Thema Gesundheitswesen abgeschlossen werden. Die Freiheitlichen fordern im Zuge der Behandlung dieser Tagesordnungspunkte mittels eines Entschließungsantrags die Stärkung des Hausarztes anstatt der Etablierung von Primärversorgungszentren (PHC-Zentren). „Es braucht auch künftig eine flächendeckende und qualitativ hochwertige medizinische Versorgung in der Steiermark. Allerdings ist das postsozialistische Konzept unpersönlicher PHC-Zentren keine taugliche Alternative zum anerkannten und bewährten Hausärztesystem. Vor allem droht durch die Errichtung derartiger Einrichtungen eine weitere Ausdünnung des medizinischen Angebots in entlegenen Gebieten“, so FPÖ-Gesundheitssprecherin LAbg. Hedwig Staller.
Konkret beantragt die FPÖ die Vereinbarung neu zu verhandeln und wesentliche Maßnahmen zum Erhalt des klassischen Haus- und Landarztes zu gewährleisten. Aus freiheitlicher Sicht muss es sich vor allem aufgrund lukrativerer Kassenverträge, verstärkter Kooperationsmöglichkeiten und besserer Ausbildungsmöglichkeiten für junge Ärzte wieder auszahlen, den Beruf des Allgemeinmediziners zu ergreifen. „Geht es nach SPÖ-Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser, gehören selbstständige Allgemeinmediziner zur Sicherstellung der Versorgung in den Regionen bald der Vergangenheit an. Vielmehr sollen Ärzte in Zukunft in Primärversorgungseinheiten als Angestellte tätig sein und dort Patienten in Massenabfertigung be- bzw. abhandeln“, kritisiert die Freiheitliche.
Der bereits eingebrachte FPÖ-Antrag muss in der morgigen Sitzung abgestimmt werden, wodurch die steirischen Regierungsparteien die Chance haben, die fehlgeleitete Gesundheitspolitik der Bundesregierung endlich zu korrigieren. „Aufgrund der von SPÖ und ÖVP in den letzten zehn Jahren praktizierten Politik befindet sich das heimische Gesundheitswesen am besten Weg auf die Intensivstation. Unser Antrag fordert ein klares Bekenntnis des Landtags zum Hausärztesystem und soll damit den dringend notwendigen inhaltlichen Richtungswechsel initiieren“, so Staller abschließend.