Im Rahmen des morgigen Gesundheitsausschusses wird der "Regionale Strukturplan Gesundheit 2025" dem Landtag offiziell zur Kenntnis gebracht. Bereits am 4. Juli soll das Machwerk dann im Landtag abgesegnet werden. „Es zeugt vom Demokratieverständnis dieser Landesregierung, dass ein Vorhaben dieses Ausmaßes nicht einmal in einem Unterausschuss gemeinsam mit Experten – und auch der Opposition – diskutiert wird. Stattdessen versucht man die ganze Angelegenheit noch schnell vor der Sommerpause und der Wahl im Herbst durchzupeitschen“, moniert FPÖ-Gesundheitssprecherin Hedwig Staller.
Insgesamt werden laut dem vorliegenden Strukturplan bis zu 800 Krankenhausbetten in der Steiermark gestrichen. In diesem Zusammenhang sollen unter anderem die Krankenhausstandorte in Bad Aussee, Rottenmann und Schladming durch sogenannte Gesundheits- bzw. Facharztzentren ersetzt werden. Das wird nicht nur zum Verlust regionaler Arbeitsplätze führen, sondern verdeutlicht auch die kurzsichtige Finanzpolitik von SPÖ und ÖVP. Immerhin wurde in den vergangenen Jahren vor allem in den Standort Bad Aussee investiert. Darüber hinaus ist der gesamte Plan angesichts des grassierenden Ärztemangels politische Makulatur. Insbesondere die Tatsache, dass von den gut 600 steirischen Allgemeinmedizinern mit Kassenvertrag mehr als zwei Drittel über 50 Jahre alt sind, knapp 150 davon sogar über 60 Jahre, droht unser Versorgungssystem mittelfristig an den Rand des Kollaps zu führen. „Ohne nachhaltige Maßnahmen gegen den Ärztemangel sind sämtliche Reformanläufe zum Scheitern verurteilt. Die Problematik der fehlenden Mediziner wird allerdings nach wie vor von Bundes- und Landesregierung hartnäckig ignoriert“, kritisiert Staller das Vorhaben des ÖVP-Gesundheitslandesrates Christopher Drexler.
Im RSG wird das Ziel ausgegeben, dass das Gesundheitssystem für jeden Steirer unabhängig von Wohnort, Alter, Geschlecht oder sozialem Status zu jeder Zeit niederschwellig und gleich gut erreichbar sein soll. Die Realität wird jedoch anders aussehen. So werden die geplanten 30 PHC-Zentren über kurz oder lang zahlreiche Landärzte verdrängen. Die Versorgungswege für die Patienten werden dadurch in den peripheren Gebieten noch länger, was der weiteren Ausdünnung des ländlichen Raums zusätzlich Vorschub leisten wird. „Entgegen den Beteuerungen der Landesregierung werden die geplanten Maßnahmen lediglich zu einer weiteren Zentralisierung führen. Von der medienwirksam versprochenen Verbesserung des Gesundheitswesens kann keine Rede sein“, erklärt Staller abschließend.