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13. September 2019

FPÖ-Staller: „Schulreifetests per App sind absoluter Unsinn!“

Applikation soll künftig über Schulreife von Kindern entscheiden – Freiheitliche kritisieren bildungspolitischen Vorstoß und fordern Adaptierung der einst sinnvollen türkis-blauen Maßnahme.

Ab Jänner 2020, wenn die Einschreibung für das nächste Schuljahr startet, können Schulen erstmals auf die bundesweit einheitlichen Schulreifefeststellungen des Bildungsministeriums zurückgreifen. Ein einheitlicher, verbindlicher Kriterienkatalog für die Feststellung der Schulreife soll dabei zur Anwendung kommen. Ab 2021 sind diese Tests, die angehende Erstklässler auf ihre Schulreife überprüfen, für alle Volksschulen verpflichtend. Die Etablierung von Schulreifetests stammt aus der ehemaligen türkis-blauen Zusammenarbeit auf Bundesebene. Damit sollten bestimmte Kompetenzen wie etwa die Sprachkompetenz getestet werden, um festzustellen, welche Kinder allenfalls besondere Unterstützung zum Schulstart brauchen. Dass die Schulreife nun mittels App auf einem Tablet oder PC festgestellt werden soll, stößt bei den Freiheitlichen allerdings auf Missfallen. „Dass künftig eine App über mangelnde oder ausreichende Schulreife eines Kindes entscheiden soll, ist absoluter Unsinn. Inwiefern eine einfache Applikation Förderbedarf erkennen oder deren Sprachkenntnisse beurteilen soll, ist mir ein Rätsel. Anstatt sich mit den Kindern zu beschäftigen und spielerisch deren Fähigkeiten festzustellen, werden diese einfach vor den PC gesetzt! Schulreifetests sind zweifelsohne eine Notwendigkeit, aber nicht in dieser Art und Weise“, kritisiert FPÖ-Bildungssprecherin LAbg. Hedwig Staller die Maßnahme des Bildungsministeriums.

Die ehemalige türkis-blaue Bundesregierung hat in ihrer Amtszeit die verbindliche Anwendung eines Katalogs für Schulreifekriterien im Zuge der Aufnahmegespräche an Volksschulen beschlossen. Intention dahinter war die einfache Beurteilung bestimmter für den Schulstart notwendiger Kriterien wie etwa das Beherrschen der Unterrichtssprache Deutsch, wie es die FPÖ jahrelang einforderte. Neben der Sprachkompetenz sollten auch kognitive Fähigkeiten sowie die körperliche und sozial-emotionale Reife beurteilt werden, um allfälligen Förderbedarf festzustellen. Der Besuch der Vorschule war in der Steiermark bekanntlich nicht mehr möglich, da diese abgeschafft wurde. „In der Steiermark kommen derzeit so gut wie alle Kinder mit sechs Jahren in die erste Volksschulklasse, auch wenn sie in der Entwicklung teils weit hinterherhinken. Mit der Durchführung von Schulreifetests soll diesem Umstand entgegengewirkt werden. Wenn ein sechsjähriges Kind aufgrund seiner Entwicklung noch nicht reif für die erste Schulstufe ist, sollte es nicht in den Schulbetrieb gezwungen werden. Es ist gut, dass dem Verweigern von Schulreifefeststellungen ein Riegel vorgeschoben wird. Dass die Tests allerdings mittels App durchgeführt werden, lehnen wir Freiheitliche ab“, so Staller abschließend.


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