Im Rahmen einer Landesvorstandssitzung in Frohnleiten wählte die Freiheitliche Bauernschaft einstimmig ihren Landesobmann Leonhard Meister zum Spitzenkandidaten für die bevorstehende Landwirtschaftskammerwahl. Auf Listenplatz zwei und drei folgen die Landtagsabgeordneten Albert Royer und Christian Cramer. Die Zielsetzung der Freiheitlichen ist der Wiedereinzug in die Landeskammer und eine flächendeckende Vertretung in den Bezirken. „Es ist uns gelungen, hochqualifizierte Kandidaten aus allen landwirtschaftlichen Bereichen für unsere Wahlbewegung zu gewinnen. Wir werden diesmal in jedem Bezirk antreten und sind somit der einzig ernstzunehmende Kontrahent des ÖVP-Bauernbundes“, so Meister.
Die heimische Landwirtschaft ist mit einer Vielzahl an Problemstellungen konfrontiert. Der inhaltliche Bogen der Freiheitlichen wird sich von der Wiedereinführung einer Milchmengensteuerung über den Agrardiesel bis hin zu den unnötigen Russlandsanktionen erstrecken. Neben zahlreichen anderen Programmpunkten werden auch TTIP, die undurchsichtige Kontrollpraxis sowie der Verwaltungsapparat der AgrarMarkt Austria (AMA) thematisiert werden. „Der Bauernbund betätigt sich als Steigbügelhalter für die ÖVP und nimmt seine Kernaufgaben im Bereich der landwirtschaftlichen Interessensvertretung schon lange nicht mehr ausreichend wahr. Die vergangenen Jahre unter der ÖVP-Bauernbund-Dominanz haben gezeigt, dass es höchste Zeit für politische Veränderung in der heimischen Landwirtschaftskammer ist“, meint Meister.
FPÖ-Royer: „Titschenbacher muss sich entscheiden: Landwirtschaftskammer oder Raiffeisen!“
Angesichts der enormen Herausforderungen am landwirtschaftlichen Sektor muss laut FPÖ-Landtagsabgeordneten Albert Royer kritisch hinterfragt werden, ob die Funktion des Landwirtschaftskammerpräsidenten mit der Tätigkeit als Verbandsobmann bei Raiffeisen vereinbar sei. Zudem sei das Argument eines vermeintlichen Interessenskonflikts nicht völlig von der Hand zu weisen. „Die Landwirtschaftskammer darf von schwarzen Spitzenfunktionären nicht weiter als Außenstelle der ÖVP missbraucht werden, sondern muss wieder aktiv und glaubwürdig die Interessensvertretung aller Bauern übernehmen“, so Agrarsprecher Royer abschließend.