In einer Siedlung in Leoben-Judendorf eröffneten sich unlängst erschreckende Szenen. Sechs bis acht Buben im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren stellten am Spielplatz der Siedlung eine Hinrichtung nach. Mit Sturmhauben über dem Kopf und mit Plastik-Sturmgewehren bewaffnet zielten die Jugendlichen auf den Kopf eines am Boden knienden Kameraden. Eine vorbeispazierende Frau war derart geschockt von diesem erschreckenden Bild, dass diese einschritt und die Jugendlichen zur Rede stellte. Die Buben, nach Angaben der einschreitenden Frau zum Teil nichtösterreichischer Herkunft, antworteten lapidar, es sei nur ein Spiel. Erst im November war es zu ähnlichen Szenen in Linz gekommen, als sich junge Burschen ebenfalls täuschend echt aussehende Waffen an den Nacken gehalten und damit eine Exekution nachgestellt hatten. Damals wurde sogar die Polizei eingeschaltet. Für die Freiheitlichen stellt dieses Verhalten Grund zur Annahme dar, dass die Minderjährigen in ihrem näheren Umfeld möglicherweise mit radikalem Gedankengut indoktriniert wurden. „Eine von Jugendlichen nachgespielte Exekution darf keinesfalls auf die leichte Schulter genommen oder als normales spielerisches Verhalten abgetan werden. Immerhin werden Hinrichtungsvideos vor allem vom Islamischen Staat und anderen radikalen Gruppen als propagandistisches Instrument eingesetzt. Es ist nicht auszuschließen, dass die betroffenen Jugendlichen von solchen Videos beeinflusst wurden. Die involvierten Minderjährigen gehören jedenfalls sofort ausgeforscht und die Motive für dieses Verhalten eruiert. Die zuständigen Jugendbehörden sind in Zusammenarbeit mit der Exekutive gefordert im jeweiligen familiären Umfeld Nachschau zu halten, ob religiös fundamentalistische Indoktrination der Jugendlichen für ihr Verhalten ausschlaggebend war. Die unlängst stattgefundenen Jihadisten-Prozesse haben gezeigt, dass auch Kinder oftmals extremistischem Gedankengut ausgesetzt sind, mit dem Ziel, sie bereits in jungen Jahren zu radikalisieren. Solchen Tendenzen muss mit aller Härte entgegengewirkt werden“, so der Leobner Landtagsabgeordnete Marco Triller.