Im Rahmen einer unangemeldeten Demonstration am Grazer Hauptplatz machten rund 100 Kurden auf ihre Forderung nach Freilassung des ehemaligen PKK-Führers Abdullah Öcalan aufmerksam. Die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) ist eine kurdische, sozialistisch ausgerichtete militante Untergrundorganisation mit Ursprung in den kurdischen Siedlungsgebieten innerhalb der Türkei. Ihr ehemaliger Vorsitzender Abdullah Öcalan ist seit 1999 in der Türkei inhaftiert. „Die Konflikte, die sich in der türkischen Innenpolitik zutragen, haben am Hauptplatz der steirischen Landeshauptstadt eigentlich überhaupt nichts verloren. Die unangemeldete Demonstration heute hat gezeigt, dass durch die verfehlte Zuwanderungspolitik viele politische und ethnische Spannungen importiert wurden. Diesen Entwicklungen gilt es umgehend entgegenzuwirken. Wer sich hier nicht integrieren will und glaubt, Rivalitäten aus seiner Heimat in Österreich weiterführen zu müssen, hat in unserem Land nichts verloren“, so FPÖ-Landtagsabgeordneter Marco Triller.
Auch die Grazer Freiheitlichen üben scharfe Kritik an den heutigen Ereignissen. „Bei solchen Vorfällen zeigt sich wieder einmal, dass wir von der vielzitierten Integration der Zuwanderer weit entfernt sind und viele Ausländer-Gruppen in einer absoluten Parallelgesellschaft leben. In Österreich gibt es ein Versammlungsrecht, das eine Genehmigung von Demos vorsieht. Es gehört zur Bürgerpflicht solche Demonstrationen auch anzumelden. Auch die Herrschaften der „Free-Öcalan“-Bewegung haben sich zumindest an diese Pflicht zu halten“, zeigt sich der Grazer FPÖ-Klubobmann Armin Sippel empört über diese angebliche „Spontan-Kundgebung“ am Grazer Hauptplatz.