Weil die Muslime in Graz zur Vermeidung von Provokationen zu ihrer Moschee in der Lazarettgasse 26 kein Minarett errichten wollen, sind die Grünen jetzt "sprachlos über die Form des Moscheebaus". Die Grün-Gemeinderätin und Integrationssprecherin Sigrid Binder forderte daher in einer Gemeinderatssitzung den Bau einer Moschee im arabischen Stil, samt großem Minarett, wie es in denjenigen Ländern existiert, in denen man "auf Urlaub fährt". Von mickrigen Minaretten wie in Telfs oder Bad Vöslau hält Binder ebenfalls nichts: "Ich habe überhaupt kein Problem mit einer Moschee, die ein Minarett hat".
Für die Grazer FPÖ-Nationalratsabgeordnete Susanne Winter, die schon im Gemeinderatswahlkampf 2008 vor dem Bau einer Groß-Moschee in der steirischen Landeshauptstadt gewarnt hat, ist die Chlorophyll-Truppe im Rathaus mit ihrer Minarett-Forderung völlig übergeschnappt: "Allen Bedenken und Sorgen der Bevölkerung zum Trotz will man Graz nämlich zum islamischen Zentrum für ganz Südostösterreich machen. Dabei verfolgt man dasselbe Motto wie in den anderen österreichischen Städten: Drüberfahren, auch gegen den Widerstand der Betroffenen", so Winter. Dank Schwarz-Grün komme Graz jetzt in den Ganuss von zwei neuen Moscheen, weil sich türkische und bosnische Muslime nicht auf eine gemeinsame Variante einigen konnten. Die FPÖ fordert unterdessen eine Volksbefragung über die geplanten Moscheen.