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20. November 2010

FPÖ-Winter: Missliche Lage für Christen in Pakistan

Religionshass in Form des Blasphemie-Paragraphen führt zu massenhaft Verhaftungen an Christen

Die christliche Minderheit in Pakistan wurde erneut Opfer eines feigen Terroranschlags von religiösen Fanatikern. Vergangenen Montag griffen laut Augenzeugen sechzig Männer gegen Mittag die "King-of-Kings-Tabernacle"-Kirche in Sardar Town an, die etwa 18 Kilometer außerhalb der 8-Millionen-Stadt Lahore im Nordosten Pakistans liegt. Dabei wurde das Gotteshaus teilweise mit einer Planierraupe niedergewalzt, Kreuz und Bibeln geschändet. Ziel des Angriffs von vermutlich radikalen Muslimen soll die Einschüchterung der 400 Gläubigen in Sardar Town gewesen sein. Sie gehören zur ärmsten Schicht Pakistans und verrichten als Taglöhner in den umliegenden Fabriken ihre Arbeit.

"Die Lage der Christen in Pakistan hat sich in letzter Zeit so weit verschlechtert, dass es gar nicht mehr um die freie Religionsausübung geht, sondern ums nackte Überleben für die religiöse Minderheit", sagt die FPÖ-Politikern Dr. Susanne Winter. Bedenklich ist für sie das zögerliche Einschreiten der Polizei, die zuerst keine Ermittlungen aufnehmen wollte. Erst aufgrund von massivem Widerstand lokaler Menschenrechtsaktivisten ging sie zu einer Bestandsaufnahme über.

Mit großer Sorge sieht die freiheitliche Nationalratsabgeordnete auch die zahlreichen Verurteilungen und Inhaftierungen von Christen wegen des Blasphemie-Paragrafen. Das pakistanische Strafgesetzbuch sieht nämlich vor, dass diejenigen, die den Namen des Propheten Mohammed oder den Koran entweihen, mit Gefängnisstrafen und sogar Todesstrafen belegt werden können. Fundamentalistisch-muslimische Kreisen wollen das Gesetz sogar so weit einschnüren, das selbst die Kritik an dem Gesetz strafbar sein soll.

Trauriges Beispiel ist die zum Tode verurteilte Christin Asia Bibi (45). Die fünffache Mutter aus der ostpakistanischen Provinz Punjab war am 7. November wegen angeblicher "Beleidigung des Propheten Mohammed" zum Tode verurteilt worden. Sie steht für hunderte christliche Frauen und Familienmütter, die unter falscher Anklage jahrelang ohne Prozess und ohne Anwalt inhaftiert wurden. Wird nach langer Zeit ein Freispruch erwirkt, können die betroffenen Personen nicht mehr in ihre Gemeinde zurückkehren, weil fanatische Mobs Lynchjustiz üben würden.

"Mit der willkürlichen Blasphemie-Regelung wurde der Hass gegen Christen in Gesetz gegossen", so Winter, die eindringlich zur Einhaltung der Menschenrechte und zur Religionsfreiheit in mehrheitlich islamischen Ländern aufruft. Die heimische Bundesregierung sei auch gezwungen, Solidarität mit den Opfern zu zeigen. Für Winter ist vorstellbar, verfolgte Christen temporär aufzunehmen, bis sich die Lage in den jeweiligen Ländern wieder entspannt hat und im Gegenzug straffällig gewordene Muslime aus Österreich auszuweisen.


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